NÜRNBERG (dpa-AFX) - Deutschlands Wirtschaft kommt immer stärker auf Touren und auch das Konsumklima startet mit viel Schwung ins neue Jahr. Das GfK-Forschungsinstitut hat am Mittwoch erstmals im Jahr 2014 seine Studie zur Stimmung der Verbraucher veröffentlicht und die stärkste Kauflaune seit über sechs Jahren gemeldet. Der vom GfK-Institut ermittelte Konsumklimaindikator für Februar stieg demnach von revidiert 7,7 Punkten im Vormonat auf 8,2 Punkte. So gut war die Stimmung zuletzt im September 2007. Ursprünglich hatten das GfK den Wert für Januar auf nur 7,6 Punkte beziffert.
Das Konsumklima entwickelt sich damit deutlich besser als erwartet. Volkswirte hatten nicht mit einem weiteren Anstieg gerechnet. 'Die Rahmenbedingungen für die Verbraucher sind weiterhin überaus günstig', sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Ein stabiler Arbeitsmarkt und steigende Löhne und Gehälter bei moderater Inflation seien wesentliche Treiber der Konsumstimmung.
Den ungewöhnlich starken Anstieg des Konsumklimas erklärte Bürkl mit einem Zusammenspiel entscheidender Faktoren. 'Der Sprung kommt dadurch zustande, dass sich mit der Einkommenserwartung, der Anschaffungsneigung und der Sparneigung alle drei wichtigen Einflussfaktoren in eine für das Konsumklima positive Richtung entwickelt haben.'
Der steigende Konjunkturoptimismus führt dazu, dass die von der GfK gemessene Einkommenserwartung auf den höchsten Wert seit 13 Jahren kletterte. Vor dem Hintergrund des Aufschwungs in Deutschland und der vergleichsweise niedrigen Inflation ist der große Einkommensoptimismus der Deutschen laut GfK 'angebracht und nachvollziehbar'.
Außerdem meldete das GfK-Institut einen weiteren Anstieg der Anschaffungsneigung, während die Sparneigung wegen der geringen Zinsen auf ein neues Rekordtief fiel. 'Die jüngste Zinssenkung der EZB ist sicherlich ein Grund dafür, dass die Sparneigung weiter abgerutscht ist', sagte Bürkl. 'Sparen ist damit noch weniger attraktiv geworden.'
Dagegen sei die Eurokrise als potentielle Bremse der Konsumstimmung zuletzt in den Hintergrund getreten, so Bürkl. Auch der 'nicht ganz pannenfreie Start' der Großen Koalition in Berlin konnte nach Einschätzung des GfK-Instituts der Zuversicht der Verbraucher nichts anhaben.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Konsumklimas zeigte sich Experte Bürkl zuversichtlich: 'Die Aussichten sind gegeben, dass wir auch in den kommenden Monaten ein stabiles Konsumklima haben werden.' Es sei zwar durchaus möglich, dass wir die ein oder andere Konsolidierung mit kleinen Rückschlägen haben werden. 'Auf das ganze Jahr gesehen rechne ich aber eher mit einer stabilen Entwicklung', sagte Bürkl./jkr/jsl/