ROUNDUP: Starker US-Arbeitsmarkt könnte für Fed zum Problem werden

Veröffentlicht am 05.05.2023, 15:23
Aktualisiert 05.05.2023, 15:30
© Reuters.
XAU/USD
-
GC
-

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich weiter von seiner starken Seite. Im April ging die Arbeitslosigkeit auf niedrigem Niveau zurück, die Beschäftigung stieg deutlich stärker als erwartet. Auch die Löhne legten kräftiger zu als von Volkswirten prognostiziert. Die Daten dürften der US-Notenbank Fed nicht gefallen, weil die Entwicklung den Kampf gegen die hohe Inflation erschwert.

Die Arbeitslosenquote fiel von 3,5 Prozent im Vormonat auf 3,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 3,6 Prozent gerechnet. Das Ministerium schätzt die Zahl aller Arbeitslosen auf 5,7 Millionen. Viele US-Firmen klagen seit längerer Zeit über einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb die Löhne deutlich zulegen.

Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg um 253 000 Stellen. Analysten hatten im Schnitt mit lediglich 185 000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten deutlich um insgesamt 149 000 Stellen nach unten revidiert.

Der Lohnauftrieb bleibt hoch. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich um 0,5 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg um lediglich 0,3 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Stundenlöhne um 4,4 Prozent zu. Dieser Anstieg ist etwas stärker als der Zuwachs im Vormonat.

Die US-Notenbank Fed stemmt sich seit über einem Jahr gegen die hohe Inflation. Seit März 2022 hat sie ihre Leitzinsen um insgesamt fünf Prozentpunkte angehoben. Die Teuerung ist zuletzt zwar gefallen, allerdings nur langsam. Die höheren Löhne drängen zunehmend in den großen Dienstleistungssektor, wo sie sich verfestigen könnten. Die Fed hatte in dieser Woche eigentlich die Möglichkeit einer Zinspause signalisiert. Ob der enge Arbeitsmarkt dies gestattet, wird sich zeigen.

"Der Arbeitsmarkt in den USA ist erstaunlich widerstandsfähig", kommentierten Experten von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Von einer Schwäche könne nicht gesprochen werden. "Solange es keine klaren Anzeichen einer Abkühlung gibt, wird es die Fed wohl vermeiden, das Ende des Zinserhöhungszyklus klar auszurufen oder gar erste Zinssenkungen in Aussicht zu stellen." An den Märkten wird angesichts von Rezessionsrisiken seit einiger Zeit mit Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf gerechnet.

An den Finanzmärkten profitierte der US-Dollar von den Jobdaten. Am Anleihemarkt legten die Kapitalmarktzinsen deutlich zu. Der Goldpreis geriet hingegen unter erheblichen Druck. Ausschlaggebend sind der steigende Dollarkurs und die steigenden Kapitalmarktzinsen. Beides lässt den Golderwerb in den Augen von Anlegern weniger lukrativ erscheinen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.