Madrid (Reuters) - Erstmals seit Ausbruch der Corona-Epidemie sind in Spanien wieder neue Arbeitsplätze entstanden.
Im Mai wurden unterm Strich 97.462 neue Stellen geschaffen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Madrid mitteilte. Allerdings wurde damit nur ein Bruchteil der Corona-bedingten Jobverluste wettgemacht: Allein in der zweiten Märzhälfte gingen 900.000 Arbeitsplätze verloren, als strenge Restriktionen erlassen wurden, mit denen die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden sollte. Das führte zu Geschäfts-, Restaurant- und Fabrikschließungen. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze liegt aktuell immer noch um 885.985 niedriger war als im Mai 2019.
Die meisten neuen Stellen wurden in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und bei Dienstleistern geschaffen. In der Industrie stagnierte die Beschäftigung dagegen. Die vom Tourismus stark abhängigen Regionen wie Andalusien, Valencia und die Kanarischen Inseln sowie Madrid hatten die meisten Arbeitsplätze verloren. Sie hoffen darauf, ab Juli wieder Touristen beherbergen zu können. Der Tourismus steuert etwa zwölf Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und gibt Hunderttausenden Lohn und Brot. Normalerweise verbringen etwa 80 Millionen Menschen ihre Ferien in dem südeuropäischen Land.
Die Zahl der Arbeitslosen legte im Mai um 26.573 zum Vormonat zu. Insgesamt waren damit 3,86 Millionen Menschen ohne Job. Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt mit 5,2 Prozent so stark gesunken wie noch nie. Für das laufende zweite Quartal sagt die spanische Notenbank einen Einbruch von 9,5 bis 12,4 Prozent voraus. Spanien ist besonders stark von der Pandemie betroffen: Mehr als 27.000 Menschen starben an oder mit dem Virus.