BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen des Ukraine-Konflikts zwischen der EU und Moskau mit Einbußen im Russland-Geschäft. Rund 40 Prozent von über 100 befragten deutschen Unternehmen in Russland erwarteten negative Auswirkungen, sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Ex-Metro-Chef Eckhard Cordes, am Mittwoch in Berlin. 'Die aktuelle Entwicklung in Kiew beobachten wir mit großer Sorge, denn sie droht die wirtschaftliche Zukunft der ganzen Region zu belasten.'
Russland könne als Faktor in der Ukraine nicht ignoriert werden, wie es die EU zu lange versucht habe. Umgekehrt dürfe die Ukraine nicht vor eine 'Entweder-Oder-Entscheidung' gestellt werden.
Mit Sorge sieht die deutsche Wirtschaft das nachlassende Reformtempo in Russland. 'Während sich die Weltwirtschaft erholt, droht Russland den Anschluss zu verlieren', meinte Cordes. Im abgelaufenen Jahr sei der deutsch-russische Handel um etwa fünf Prozent geschrumpft: 'Wenn wir 2014 diesen Abwärtstrend stoppen könnten, wäre es bereits ein Erfolg.'
Von Aufträgen im Umfang von 1,5 Milliarden Euro für die Winter-Olympiade in Sotschi hätten vor allem deutsche Mittelständler profitiert. An der Umfrage beteiligten sich über 105 Firmen, die in Russland insgesamt zwölf Milliarden Euro umsetzen und dort 58 000 Menschen beschäftigen./tb/DP/jha