MÜNCHEN (dpa-AFX) - Trotz aller aktuellen Krisen sehen Volkswirte einer Umfrage zufolge eine Verbesserung der politischen Lage in den meisten Weltregionen im Vergleich zum Jahresanfang. Im zweiten Quartal schätzten sie die politische Lage und Stabilität in 15 von 18 betrachteten Regionen besser ein als im ersten Quartal, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Das gilt auch für alle vier betrachteten europäischen Regionen.
"Trotz Energie- und Ernährungskrise sind schlimmere Befürchtungen durch den Krieg in der Ukraine zum Glück ausgeblieben", sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. "Zumindest die Kampfhandlungen sind regional begrenzt geblieben."
Basis sind Einschätzungen von 1795 Volkswirten in 127 Ländern im Rahmen des vom Ifo zusammen mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik erhobenen Economic Experts Survey. Die Umfrage misst dabei nicht das Niveau der politischen Lage beziehungsweise Stabilität, sondern lediglich deren Veränderung im Vergleich zum Vorquartal. Positive Werte bedeuten eine Verbesserung, negative eine Verschlechterung.
Die größten Verbesserungen in der Einschätzung der politischen Stabilität ergaben sich in Ozeanien mit einem Plus von 36 Punkten sowie Südeuropa und Ostafrika mit je 24. Auch Westeuropa zeigte mit 19 Punkten eine deutliche Verbesserung. In Osteuropa und Nordeuropa fiel sie mit 6 beziehungsweise 4 Punkten geringer aus. Eine deutliche Verschlechterung stellten die befragten Volkswirte in Mittelafrika mit minus 23 Punkten fest, leichte Eintrübungen in Südasien und Südamerika mit minus 6 und minus 2 Punkten.