Berlin (Reuters) - Die Zahl der Genehmigungen für den Bau neuer Wohnungen in Deutschland ist im ersten Jahresdrittel gesunken.
Von Januar bis April fiel sie um 1,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 105.800, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 5,2 Prozent, die für Mehrfamilienhäuser um 0,5 Prozent. Gegen den Trend gab es bei Einfamilienhäusern ein Wachstum von 2,2 Prozent.
"Die Baupolitik in Deutschland ist größtenteils eingeschlafen", sagte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner. "Offenbar schreckt Regulierung ab. Mietpreisdeckel und Modernisierungsstopp werden noch weitere Tribute fordern." Die Wirtschaft fordert beispielsweise mehr günstiges Bauland und weniger staatliche Vorgaben.
2018 wurden so viele Wohnungen fertiggestellt wie seit 16 Jahren nicht mehr - insgesamt 285.900. Union und SPD streben im Koalitionsvertrag an, bis 2021 rund 1,5 Millionen Wohnungen zu bauen - das wären 375.000 pro Jahr. Die staatliche Förderbank KfW sieht gute Chancen, dass es im Wohnungsbau weiter aufwärts geht, da die erteilten Baugenehmigungen der vergangenen Jahre bei weitem noch nicht abgearbeitet wurden.