Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 21. Juli:
1. Märkte bereiten sich auf Ergebnisberichte von Großunternehmen vor
Die Märkte erwarten am Freitag große Kursbewegungen. Mehrere Großunternehmen wiesen am Vortag nach Börsenschluss ihre Ergebnisse aus.
Microsoft (NASDAQ:MSFT) stieg im vorbörslichen Handel um 1,5 Prozent an. Der Computerriese wies am Donnerstag infolge des starken Cloud-Geschäfts über den Erwartungen liegende Quartalsergebnisse aus.
Visa Inc (NYSE:V) dürfte ebenfalls um ein Prozent steigen. Die Bluechip-Kreditkartenfirma hob ihre Umsatzprognose an, nachdem sie die Gewinnschätzungen übertreffen konnte.
eBay (NASDAQ:EBAY) auf der anderen Seite verbuchte im vorbörslichen Handel einen Verlust von vier Prozent. Die Ergebnisse entsprachen weitgehend den Erwartungen und die Prognose fiel enttäuschend aus.
Am Freitag stehen General Electric (NYSE:GE) und Moody's (NYSE:MCO) vor Börsenbeginn an. Die Märkte bereiten sich bereits auf die kommende Woche vor, in der die Berichtsaison ihren Höhepunkt erreicht.
2. Politische Entwicklungen in der Trump-Russlandaffäre im Fokus
Die Anleger behalten die Untersuchung in die mutmaßliche Einmischung Russlands in die Wahlen 2016 im Auge.
Sonderermittler Robert Mueller weitet Berichten zufolge seine Untersuchung aufgrund mutmaßlicher Geldwäscheaktivitäten auf Trumps ehemaligen Wahlkampfmanager Paul Manafort aus.
Vorwürfe möglicher geheimer Absprachen zwischen Trump und Russland wurden von diesem mehrmals zurückgewiesen. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge sind nun auch Trumps private Geschäfte Gegenstand von Muellers Untersuchung.
Erst einen Tag vorher sagte Trump, eine Untersuchung seiner persönlichen Finanzen wäre eine rote Linie, die nicht überschritten werden dürfe.
Die aktuellen politischen Meldungen üben weiter Druck auf den US-Dollar aus. Die Marktteilnehmer sorgen sich darum, dass die Untersuchungen die Durchführung von Trumps politischen Plänen behindern würden.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 09:56 Uhr GMT oder 05:56 Uhr ET um 0,11 Prozent auf 93,98.
3. Euro steigt nach EZB-Stellungnahme auf ein Zweijahreshoch gegenüber Dollar
Der Euro setzt am Freitag gegenüber dem sowieso bereits durch die politischen Turbulenzen in den USA geschwächten Dollar seinen Aufstieg fort. Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi deutete am Donnerstag an, die Währungsbehörde der Eurozone könnte im Herbst Gespräche über eine Reduzierung des Konjunkturprogramms aufnehmen.
EUR/USD erreicht am Freitag mit 1,1677 den höchsten Stand seit August 2015. Die Märkte interpretieren Draghis Kommentare dahingehend, dass die EZB langsam in eine weniger dovishe Richtung umschwenkt und eine Straffung der Geldpolitik in Betracht zieht.
Entscheidungsträger der EZB betrachten Oktober als einen günstigen Zeitpunkt für die Entscheidung über die Zukunft der Wertpapierkäufe. Dezember wäre Quellenangaben zufolge bereits zu spät.
4. Ölpreise steigen vor OPEC-Treffen und Plattform-Zählung
Ölpreise bewegen sich am Freitag nach oben. US-Rohöl wird für die Woche einen Gewinn von einem Prozent verbuchen. Die Anleger warten auf weitere Daten zur Förderaktivität in den USA, die im Laufe des Börsentages veröffentlicht werden, sowie auf das bevorstehende Treffen der Ölproduzenten in der kommenden Woche.
Der gemeinsame Ausschuss der OPEC- und Nicht-OPEC-Produzenten zur Überwachung der Erfüllung der Produktionskürzungsvorgaben wird nach seinem Treffen am Montag aller Wahrscheinlichkeit nach keine offiziellen Stellungnahmen in Bezug auf den aktuellen Stand der Dinge herausgeben.
Kommentare an den Seitenlinien dürften von größerem Interesse sein. Gerüchten zufolge zieht Saudi-Arabien zusätzliche Produktionseinschnitte in Betracht und Libyen und Nigeria könnten ihren Ausnahmestatus verlieren.
Am Freitag halten die Marktteilnehmer auch Ausschau nach den neuesten Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zur Förderaktivität in den USA.
Am vergangenen Freitag meldete das Unternehmen einen Anstieg der aktiven Bohrtürme um zwei auf insgesamt 765. Es ist der höchste Stand seit April 2015, der die Bedenken angesichts der steigenden Produktion in den USA weiter verstärkt.
Rohöl-Futures stiegen um 09:57 Uhr GMT oder 05:57 Uhr ET um 0,45 Prozent auf 47,13 $. Brent gewann 0,49 Prozent dazu und stieg auf 49,54 $.
5. Aktienkurse weltweit verlaufen uneinheitlich bei Rekordständen
Nachdem sowohl S&P 500 als auch Nasdaq während der Vortagessitzung Rekordstände erreicht hatten, spiegeln Futures am Freitag die Zurückhaltung der Anleger wider. Der Fokus liegt heute eher auf Unternehmensberichten. Um 09:57 Uhr GMT oder 05:57 Uhr ET fiel Dow um 0,06 Prozent, S&P 500 stieg um 0,05 Prozent und der Nasdaq 100 ging um 0,04 Prozent zurück.
In Europa verlaufen die Kurse uneinheitlich. Unternehmensberichte konnten die düstere Stimmung des Vortages nicht ausgleichen. Ein starker Euro wirkte sich negativ auf Exporteure aus. Um 09:58 Uhr GMT oder 05:58 Uhr ET fiel Euro Stoxx 50 um 0,22 Prozent, der DAX um 0,24 Prozent und FTSE 100 stieg um 0,11 Prozent.
Früher am Tag schlossen die Börsen in Asien durchgehend tiefer. Japans Nikkei und Chinas Shanghai Composite schlossen rund 0,2 Prozent tiefer.