FRANKFURT (dpa-AFX) - Die tags zuvor gestartete leichte Erholung am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag schwungvoller weiter gegangen. Unterstützung kam einmal mehr aus den USA, wo die Rekordlaune für Technologieaktien andauert. Konjunkturseitig richtet sich der Blick hierzulande auf die ZEW-Daten. Den Experten der Landesbank Helaba zufolge ist mit einer weiteren kleinen Stimmungsverbesserung zu rechnen. Es wäre die elfte in Folge und würde laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners den "positiveren Zukunftsausblick einmal mehr bekräftigen".
Am Nachmittag dürfte die Aufmerksamkeit den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion aus den USA im Monat Mai gelten, wobei für beides leichte Zuwächse erwartet werden.
Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 0,76 Prozent auf 18 205,34 Punkte. Der MDax mit den mittelgroßen Werten gewann 0,78 Prozent auf 25 684,20 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex für die Eurozone, rückte um 0,73 Prozent auf 4915,97 Punkte vor.
Zum Wochenauftakt war der Dax zwar zwischenzeitlich noch einmal fast an das Tief vom Freitag bei 17 951 Punkten herangelaufen, hatte dann aber erneut den Dreh über die runde Marke von 18 000 Punkten geschafft. Gemeinsam mit der nicht weit entfernt liegenden 100-Tage-Durchschnittslinie stellt sie derzeit einen recht stabilen Widerstand dar und bot so der jüngsten Korrektur erst einmal Einhalt.
Dabei hilft, dass am Vortag nicht nur die technologielastige Nasdaq-Börse erneut in neue Rekordhöhen kletterte, sondern auch der marktbreite S&P 500 . Der Auswahlindex Nasdaq 100 liegt 2024 inzwischen gut 18 Prozent im Plus und steuert auf die Marke von 20 000 Punkten zu. Die Anleger setzen neben dem Boomthema Künstliche Intelligenz (KI) auch weiter auf die Zinswende in den USA, auch wenn die Notenbank Fed in der vergangenen Woche zunächst an ihrer Hochzinspolitik festgehalten hatte.
In Europa sehen die Marktstrategen der Bank UBS (SIX:UBSG) derweil eine Überreaktion auf das politische Risiko durch die Neuwahlen in Frankreich. Diese biete Chancen, denn der wahrscheinlichste Ausgang sei eine Pattsituation mit anschließenden Kompromissen.