NEW YORK (dpa-AFX) - An den jüngst stabilisierten US-Börsen (ETR:SXR4) zeichnen sich am Donnerstag moderate Verluste ab. Vor wichtigen Inflationsdaten sowie der ersten Fernsehdebatte zwischen Präsident Joe Biden und Herausforderer Donald Trump scheuten die Anleger eine klare Positionierung. Zudem lasteten einige negativ aufgenommene Nachrichten von Unternehmen auf der Stimmung.
Insbesondere der Halbleiterhersteller Micron (NASDAQ:MU) enttäuschte mit seinem Ausblick die hohen Erwartungen am Markt. Wirtschaftsdaten hatten zunächst keinen großen Einfluss auf den Markt.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer auf 19 739 Punkte. Den technologielastigen Nasdaq 100 sieht IG ebenfalls 0,1 Prozent im Minus bei 19 739 Punkten.
Die gut gelaufenen Micron-Aktien büßten vorbörslich 5,6 Prozent ein, obwohl die Unternehmensziele für das laufende Quartal in etwa den Konsensschätzungen entsprachen. Ein wichtiger Grund dafür dürften Gewinnmitnahmen sein. Ähnlich war es jüngst den noch besser gelaufenen Titeln des Chip-Riesen Nvidia (NASDAQ:NVDA) ergangen, die nun im Sog von Micron um 1,6 Prozent nachgaben. Beide Unternehmen - insbesondere Nvidia - zählen zu den Profiteuren des Booms rund um Künstliche Intelligenz. Der Markt habe angesichts des Hypes unrealistisch hohe Erwartungen an die Branche, kritisierte Aktienstratege Andrew Jackson von Ortus Advisors.
Die Anteilsscheine von Walgreens Boots Alliance (NASDAQ:WBA) sackten vorbörslich sogar um 15,7 Prozent ab. Die Apothekenkette legte einen enttäuschenden Zwischenbericht vor und senkte zudem den Gewinnausblick für das laufende Quartal. Daraus zogen die Anleger offenbar auch negative Rückschlüsse für Konkurrent CVS Health (NYSE:CVS) , dessen Aktien 2,8 Prozent verloren.
Die Anteilseigner von Levi Strauss (NYSE:LEVI) mussten nach ebenfalls schwachen Quartalszahlen einen Kursrutsch von 15,7 Prozent verkraften. Dass die Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) von einem nur kurzfristigen Gegenwind für den Jeanshersteller sprach und an ihrer positiven Einschätzung der Aktien festhält, half diesen zunächst nicht.
Beim Verpackungshersteller International Paper (NYSE:JKS) sorgte eine jähe Abkühlung der Übernahmehoffnungen für ein Minus von 11,9 Prozent. Der brasilianische Branchenkollege Suzano gab seine Kaufpläne auf, da International Paper diese zurückwies und seinerseits die Übernahme des britischen Unternehmens DS Smith anstrebt. Dessen Aktien legten in London deutlich zu.