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Auslandsbanken - Brexit wird Wettbewerb nicht verstärken

Veröffentlicht am 03.04.2019, 14:17
© Reuters. The financial district with Germany's Deutsche Bank and Commerzbank is pictured in Frankfurt
SOGN
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UBSG
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Frankfurt (Reuters) - Trotz des Zuzugs tausender Brexit-Banker erwarten die Auslandsbanken auf dem hart umkämpften deutschen Bankenmarkt keine Zunahme des Wettbewerbs.

"Die großen Häuser werden ihre Strategie nicht aufgrund einer größeren Präsenz in Deutschland wesentlich verändern", sagte Stefan Winter, Chef des Verbands der Auslandsbanken in Deutschland, am Mittwoch in Frankfurt. "Sie werden ja von hier auch andere Märkte in der EU-27 betreuen." In Einzelfällen könne es zwar Institute geben, die bisher in Deutschland kaum präsent waren und nun das Geschäft hierzulande ausbauen. Aber im Regelfall seien die Kundenbetreuer bereits heute vor Ort und er glaube nicht, dass deren Zahl signifikant steigen werde, sagte Winter, der im Vorstand der UBS-Europatochter UBS (SIX:UBSG) Europe SE sitzt. Guido Zoeller, im Hauptberuf Deutschlandchef der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN), pflichtete ihm bei. Deutschland sei zwar wegen der Größe seiner Volkswirtschaft ein attraktiver Markt, doch die Verdienstmöglichkeiten im Kreditgeschäft seien sehr gering.

© Reuters. The financial district with Germany's Deutsche Bank and Commerzbank is pictured in Frankfurt

Rund 50 Banken, Wertpapierfirmen und Finanzdienstleister haben sich im Zuge des geplanten Austritts der Briten aus der Europäischen Union entschieden, ihre Präsenz in Deutschland auszubauen. "Nach dem Abbau von Mitarbeitern bei einigen Auslandsbanken in den Vorjahren, gehen wir vor dem Hintergrund des Brexits in den nächsten zwölf bis 18 Monaten von bis zu 5000 neuen Stellen in den Mitgliedsinstituten aus", bekräftigte Winter frühere Verbandsschätzungen.

Bei vielen dieser Arbeitsplätze handelt es sich aber nicht um Stellen mit direkten Kundenkontakt, sondern um Jobs etwa im Risikomanagement oder in den Rechtsabteilungen. Diese Funktionen müssen die Institute wegen des Brexits ausbauen, um ihre Produkte weiter in der EU anbieten zu können. Denn sie können künftig nicht mehr die britische Lizenz nutzen und auf die Dienste der bisherigen Europa-Zentralen in London zurückgreifen, sondern brauchen eine eigene EU-Lizenz.

Die betroffenen Institute arbeiteten zwar mit Hochdruck daran, die notwendigen Systeme und Infrastruktur zu installieren, jedoch stießen sie immer wieder auf neue Themen und Fragen, sagte Winter. Deshalb werde es trotz aller Vorbereitung nach dem Brexit kleinere Probleme geben. "Nicht alles wird zu 100 Prozent funktionieren und vorhanden sein", sagte Winter. Einige Häuser würden bewusst für wenige Monate auf einen Teil des Geschäfts verzichten anstatt die hohen Kosten zu schultern, die nötig wären, um bereits am Tag 1 nach dem Brexit voll handlungsfähig zu sein. Die Kunden dürften das aber kaum spüren. "Ich glaube, daraus ergeben sich keine Probleme, weil wir jetzt schon genügend EU-ansässige Banken haben", sagte Winter.

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