BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Bahnindustrie hat im vergangenen Jahr so viele Aufträge verbucht wie noch nie. Die Bestellungen bei den Herstellern von Zügen, Gleisen und Weichen kletterten auf einen Rekordwert von 15 Milliarden Euro, wie der Verband der Bahnindustrie (VDB) am Dienstag in Berlin mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 58 Prozent. Die Einnahmen der Branche sanken dagegen leicht um 1,6 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro.
Wegen mehrerer Großaufträge sei die Nachfrage aus dem Inland stark um 66 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro gestiegen, sagte Verbandspräsident Volker Schenk. Die Bestellungen aus dem Ausland legten um 50 Prozent zu auf 7,2 Milliarden Euro. In wichtigen Märkten wie den USA oder China sei das Transportaufkommen zuletzt jedoch stark eingebrochen. Das mache sich bereits in den Auftragsbüchern bemerkbar. Weiter enttäuschend lief aus Sicht des Verbandes das Geschäft mit der Ausrüstung der Schienenwege. Der Auftragseingang stagnierte bei 3,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die deutlich gestiegenen Finanzmittel des Bundes für den Erhalt des Schienennetzes kämen in der Branche nicht an. "Wir gehen von nötigen Investitionen von jährlich mindestens vier Milliarden Euro aus, allein um den Status quo zu erhalten", sagte Schenk.