📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Banken ziehen weniger Jobs aus London ab - Paris schlägt Frankfurt

Veröffentlicht am 28.03.2018, 12:31
© Reuters. FILE PHOTO:The HSBC headquarters is seen in the Canary Wharf financial district in east London
BAC
-
GS
-
MS
-

London (Reuters) - Die Finanzbranche will einer Umfrage zufolge kurzfristig weniger Arbeitsplätze aus London auf den europäischen Kontinent verlagern als ursprünglich geplant.

5000 Jobs sollen wegen des Brexit bis März 2019 aus der britischen Hauptstadt abgezogen oder in der EU-27 neu geschaffen werden, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 119 Finanzfirmen ergab. Vor sechs Monaten hatten sie noch mit doppelt so vielen Umzügen gerechnet. Paris stieg zum populärsten Ziel der Brexit-Abwanderer auf und überholte Frankfurt. In der französischen Hauptstadt sollen der Umfrage zufolge 2280 Arbeitsplätze entstehen, in Frankfurt 1420, gefolgt von Dublin (612) und Luxemburg (407).

Das Werben des französischen Präsidenten Emmanuel Macron - ein ehemaliger Investmentbanker - zahlt sich offenbar aus. Frankreich hat unter anderem den Kündigungsschutz gelockert und Steuern gesenkt. In Deutschland beschweren sich Banker dagegen, die Bundesregierung setze sich nicht genug für den Finanzplatz ein. Sie drängen unter anderem darauf, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Lockerung des Kündigungsschutzes für hochbezahlte Banker schnell umgesetzt wird.

Goldman Sachs (NYSE:GS), Bank of America (NYSE:BAC), Morgan Stanley (NYSE:MS) und HSBC gehören zu den Firmen, die Jobs nach Paris verlagern wollen. HSBC erklärte in der Umfrage, etwa 1000 Stellen in die französische Hauptstadt zu verlagern - obwohl der Chef des Investmentbanking der britischen Großbank im vergangenen Jahr erklärte, er rechne mit weniger Umzügen.

Viele Banken legen ihre Eier aber nicht mehr in einen Korb, so wollen Goldman Sachs und Morgan Stanley auch ihre Präsenz in Frankfurt verstärken. Insgesamt planen rund 20 ausländische Banken, wegen des Brexit ihr Geschäft in Deutschland auszubauen. Die Verlagerung von Jobs und Vermögenswerten sei einer der letzten Schritte bei den Brexit-Vorbereitungen, sagte die Mehrheit der Befragten. Nur acht Banken erklärten, sie hätten bereits begonnen, Arbeitsplätze zu verlagern oder vor Ort neue Leute einzustellen.

LONDON DÜRFTE BINNEN 5 ODER 10 JAHREN VIELE JOBS VERLIEREN

© Reuters. FILE PHOTO:The HSBC headquarters is seen in the Canary Wharf financial district in east London

Einige Finanzinstitute haben ihre Pläne in den vergangenen Monaten zurückgeschraubt, nachdem sie genauer analysiert haben, welche Jobs umziehen müssen, wenn Großbritannien den Zugang zum EU-Binnenmarkt verliert. Langfristig könnten die Verluste für London dennoch deutlich größer werden als die zunächst erwarteten 5000 Jobs. "Ich bezweifele, dass es über Nacht einen Massenexodus geben wird", sagte ein Manager einer großen US-Bank. "Aber vermutlich wird London binnen fünf oder zehn Jahren viel verlieren." Bisher ist London für die Finanzbranche der Nabel der Welt, doch nun erwächst der City Konkurrenz auf dem Kontinent. Für Großbritannien steht viel auf dem Spiel: Die Finanzbranche ist die wichtigste Steuerquelle für den britischen Staat.

An der Umfrage nahmen 119 Banken, Versicherer, Vermögensverwalter und Börsen teil. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erklärten, sie werden wegen des Brexit ihr Geschäft restrukturieren und Stellen verlagern müssen. Ein Viertel erwartet keine Auswirkungen. Ein weiteres Viertel weiß noch nicht, ob sie vom Brexit betroffen ist oder erwägt noch verschiedene Optionen. Die Umfrage fand zwischen dem 9. Februar und dem 22. März statt.

Die meisten Antworten kamen vor der vor kurzem erzielten Grundsatzeinigung zwischen Großbritannien und der EU auf eine 21-monatige Übergangsphase nach dem EU-Austritt im März 2019. Die Mehrheit der Banken verneinte aber die Frage, ob eine Einigung auf eine Übergangsphase einen Einfluss auf ihre Brexit-Pläne habe. Es gebe einfach zu viele politische Unwägbarkeiten wie der mögliche Sturz der Regierung von Theresa May.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.