💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Alle ansehen

Regierung mahnt Unternehmen zu mehr Schutz gegen Angreifer

Veröffentlicht am 04.09.2018, 16:47
© Reuters. BDI president Kempf and Director General Lang welcome German Chancellor Merkel to the German Industry Day, hosted by the BDI industry association, in Berlin

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung ruft die Unternehmen in Deutschland auf, sich besser vor Wirtschaftskriminalität zu schützen.

Sich allein mit Produkten "Made in Germany" an die Spitze des Weltmarktes zu stellen genüge nicht, sagte Innen-Staatssekretär Günter Krings am Dienstag bei einer Wirtschaftsschutzkonferenz in Berlin. "Wir müssen diese Kronjuwelen auch wirksam schützen, indem wir Sicherheit als Qualitätsmerkmal begreifen." Nur so sicherten sich Firmen einen Wettbewerbsvorteil. Krings mahnte, Sicherheit sei kein Selbstzweck und müsse Chefsache in den Unternehmen sein. Sicherheit gebe es auch nicht zum Nulltarif.

Mit Blick auf Cyberattacken kündigte Krings an, mit der geplanten Erweiterung des IT-Sicherheitsgesetzes sollten über kritische Infrastrukturen hinaus weitere Teile der Wirtschaft Meldepflichten und verpflichtenden Mindeststandards unterliegen. Das betreffe die Teile der Wirtschaft, an denen ein besonderes öffentliches Interesse bestehe, etwa Hersteller wesentlicher Hard- und Softwarekomponenten für kritische Infrastrukturen.

© Reuters. BDI president Kempf and Director General Lang welcome German Chancellor Merkel to the German Industry Day, hosted by the BDI industry association, in Berlin

BDI-Präsident Dieter Kempf warnte ebenfalls vor Risiken für die Wirtschaft aus unzureichendem Schutz vor Spionage und Sabotage. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen könne sogar die Existenz auf dem Spiel stehen. Auch große Unternehmen steckten es nicht so einfach weg, wenn Unternehmensgeheimnisse entwendet, Produkte kopiert, das Firmenimage geschädigt oder Produktionsstätten und Lieferketten sabotiert würden. Für einen besseren Schutz sei eine größere Sensibilisierung der Unternehmen etwa über eine Öffentlichkeitskampagne nötig, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie.

Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen warnte vor Spionage etwa aus China und Russland. Es könne sein, dass von dort auch Sabotage betrieben werde. Gerade mit Blick auf kritische Infrastrukturen sei dies ein Szenario, das den deutschen Behörden Sorgen bereite. Es bestehe auch die Gefahr, dass ohne Wissen des Unternehmens "Cyberbomben" in die IT-Infrastruktur eingebracht würden, um zu einem politisch passenden Zeitpunkt scharf gestellt zu werden. Es gebe eine ganze Reihe von Staaten, die ihr Know-how in diesem Bereich ertüchtigt hätten. Maaßen warnte zugleich, bei ausländischen Investitionen müsse immer geschaut werden, ob dahinter nicht ganz andere Interessen stünden. Ob es nicht etwa darum gehe, Informationen einzukaufen für den eigenen technischen Fortschritt oder um Technikfelder so zu besetzen, dass andere sie nicht weiterentwickeln könnten.

Kempf mahnte allerdings, die deutsche Wirtschaft dürfe sich nicht abschotten, auch nicht von ausländischen Investoren. "Die westlich-liberale Marktwirtschaft hat mit Offenheit für Investitionen eine einzigartige wirtschaftliche Erfolgsgeschichte geschrieben." Zugleich warnte er: "Protektionismus und Abschottung haben keine Zukunft." Industriepolitische Interventionen sollten und dürften nur die Ausnahme sein und müssten auf den Schutz der nationalen Sicherheit abzielen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.