FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Januar 2012. Im Gleichschritt mit den Aktienmärkten steigen die Preise vieler Rohstoffe, auch wegen guter Konjunkturdaten. Anleger interessieren sich insbesondere für Öl und Edelmetalle.
Die Erholung an den Aktienmärkten hebt die Erwartungen an die weltweite konjunkturelle Entwicklung - so begründet ETF Securities das wiedererwachte Interesse der Anleger an Rohstoffen. 'Über alle wichtigen Rohstoffklassen hinweg haben wir Zuflüsse gesehen', berichtet der britische Anbieter von ETCs. Optimistisch gestimmt hätten besser als erwartete Arbeitsmarktzahlen aus den USA , aber auch die erfolgreich verlaufenen Bond-Auktionen der italienischen und spanischen Regierungen in der vergangenen Woche.
'Nach einem ruhigen Start ins neue Jahr zogen die Rohstoffumsätze im ETC-Handel wieder an', meldet auch Florian Perini. Allen Unkenrufen zum Trotz habe es in China nur eine sanfte konjunkturelle Abkühlung gegeben. Ein Plus von 9,2 Prozent für das Wirtschaftsjahr 2011 und 8,9 Prozent für das vierte Quartal stimme Anleger optimistisch. Raum für monetäre Lockerungsmaßnahmen erkennen Investoren in der zuletzt niedrigeren chinesischen Inflationsrate. 'So setzen Anleger bei Industriemetallen auf steigende Preise', meint Perini.
Anleger greifen zu Öl
Aufwärts soll es offenbar bei Öl gehen, nimmt man das wachsende Anlegerinteresse nach dem schwarzen Gold zum Maßstab. Zuflüsse in Höhe von insgesamt 33 Millionen US-Dollar auf Wochensicht fallen ETF Securities zufolge auf Öl-ETCs. Mit 22 Millionen US-Dollar freue sich etwa der ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX) über das größte Plus seit Juni 2011. Über einen Zeitraum von zwei Wochen berichtet Perini indes von einem eher ausgeglichenen Handel etwa des ETFS WTI Oil (WKN A0KRKN).
Ob Käufer von Öl-ETCs mit ihrer Einschätzung richtig liegen stellt Eugen Weinberg von der Commerzbank in Frage. 'Der saudi-arabische Ölminister Ali Al-Naimi bezeichnete etwa am gestrigen Dienstag einen Ölpreis von rund 100 US-Dollar als wünschenswert', meldet der Rohstoffanalyst. Die Frage sei, wie man diese Bemerkung interpretiere. 'Wenn der Preis nicht deutlich über diese Marke steigen soll, könnte die Fördermenge bei Überschreitung ausgeweitet werden', meint Weinberg, der den Ölpreis dennoch nicht dauerhaft und deutlich unter der Marke von 100 US-Dollar pro Barrel vermutet.
Gold-ETCs gesucht
Nach den Gewinnen der vergangenen Woche habe Gold am heutigen Mittwoch nochmals zulegen können und zwischenzeitlich bei einem Stand von 1.670 US-Dollar pro Feinunze ein Fünfwochenhoch markiert. Mit dazu beigetragen habe das rege Anlegerinteresse an Gold-ETCs. Perini spricht von Kaufüberhängen bei den beiden Flagschiffen Xetra-Gold (WKN A0S9GB) und Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) ebenso wie beim db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G) und beim ETFS Physical Gold (WKN A0N62G),.
'Neben der wachsenden Nachfrage der Investoren stützt das zunehmende Interesse des so genannten offiziellen Sektors den Goldkurs', erkennt Weinberg. Im Jahr 2011 habe es erstmals seit 20 Jahren per Saldo Goldkäufe der Notenbanken gegeben. Insbesondere Zentralbanken in Schwellenländern hätten sich zuletzt eingedeckt. 'Kräftig gekauft wurde in Mexiko und in Russland, aber auch die Türkei und Thailand stockten ihre Goldreserven deutlich auf.'
Edelmetalle machen das Rennen
Bei Platin, Silber und Edelmetallkörben greifen Investoren Perini zufolge derzeit ebenfalls zu. Tendenziell gekauft würde beispielsweise der mit physischem Platin hinterlegte ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D). Aufgrund potenzieller Angebotsprobleme erwartet die Saxo Bank im laufenden Jahr eine merkliche Erholung etwa der Palladiumpreise. Diese würden durch einen Nachfrageschub von Palladium und Platin für den Einsatz in Autokatalysatoren ausgelöst. 'Die globale Automobilindustrie steht aktuell deutlich besser da als im Jahr 2008', meint Ole Hansen. Vor allem in Europa unterstütze der Einsatz neuer Technologien zur Reduzierung des CO2 -Ausstoßes im Vorfeld des Inkrafttretens der Euro VI-Abgasnorm Anfang 2013.
Physisches Silber legten Anleger sich mit Käufen etwa des ETFS Physical Silver (WKN A0N62F) und des ETFS Physical Silver Euro Hedged (A1EK0J) ins Depot. ETF Securities spricht auf Wochenbasis von Nettozuflüssen in Höhe von insgesamt 18 Millionen US-Dollar in Edelmetall-ETCs. Von einem Nachfrageüberhang berichtet Perini zudem beim marktbreiten Edelmetallkorb ETFS Precious Metals (WKN A0KRKK).
Ausgeglichen, dennoch rege gehandelt würden hingegen breit aufgestellte Rohstoffkörbe wie der ETFS All Commodities (WKN A0KRKC), der iShares Dow Jones-UBS Commodity Swap (WKNA0H072), der Lyxor ETF Commodities CRB (WKN A0JC8F) und der RBS Market Access Jim Rogers International Commodity Index (WKN A0JK68.
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© 18. Januar 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Die Erholung an den Aktienmärkten hebt die Erwartungen an die weltweite konjunkturelle Entwicklung - so begründet ETF Securities das wiedererwachte Interesse der Anleger an Rohstoffen. 'Über alle wichtigen Rohstoffklassen hinweg haben wir Zuflüsse gesehen', berichtet der britische Anbieter von ETCs. Optimistisch gestimmt hätten besser als erwartete Arbeitsmarktzahlen aus den USA , aber auch die erfolgreich verlaufenen Bond-Auktionen der italienischen und spanischen Regierungen in der vergangenen Woche.
'Nach einem ruhigen Start ins neue Jahr zogen die Rohstoffumsätze im ETC-Handel wieder an', meldet auch Florian Perini. Allen Unkenrufen zum Trotz habe es in China nur eine sanfte konjunkturelle Abkühlung gegeben. Ein Plus von 9,2 Prozent für das Wirtschaftsjahr 2011 und 8,9 Prozent für das vierte Quartal stimme Anleger optimistisch. Raum für monetäre Lockerungsmaßnahmen erkennen Investoren in der zuletzt niedrigeren chinesischen Inflationsrate. 'So setzen Anleger bei Industriemetallen auf steigende Preise', meint Perini.
Anleger greifen zu Öl
Aufwärts soll es offenbar bei Öl gehen, nimmt man das wachsende Anlegerinteresse nach dem schwarzen Gold zum Maßstab. Zuflüsse in Höhe von insgesamt 33 Millionen US-Dollar auf Wochensicht fallen ETF Securities zufolge auf Öl-ETCs. Mit 22 Millionen US-Dollar freue sich etwa der ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX) über das größte Plus seit Juni 2011. Über einen Zeitraum von zwei Wochen berichtet Perini indes von einem eher ausgeglichenen Handel etwa des ETFS WTI Oil (WKN A0KRKN).
Ob Käufer von Öl-ETCs mit ihrer Einschätzung richtig liegen stellt Eugen Weinberg von der Commerzbank in Frage. 'Der saudi-arabische Ölminister Ali Al-Naimi bezeichnete etwa am gestrigen Dienstag einen Ölpreis von rund 100 US-Dollar als wünschenswert', meldet der Rohstoffanalyst. Die Frage sei, wie man diese Bemerkung interpretiere. 'Wenn der Preis nicht deutlich über diese Marke steigen soll, könnte die Fördermenge bei Überschreitung ausgeweitet werden', meint Weinberg, der den Ölpreis dennoch nicht dauerhaft und deutlich unter der Marke von 100 US-Dollar pro Barrel vermutet.
Gold-ETCs gesucht
Nach den Gewinnen der vergangenen Woche habe Gold am heutigen Mittwoch nochmals zulegen können und zwischenzeitlich bei einem Stand von 1.670 US-Dollar pro Feinunze ein Fünfwochenhoch markiert. Mit dazu beigetragen habe das rege Anlegerinteresse an Gold-ETCs. Perini spricht von Kaufüberhängen bei den beiden Flagschiffen Xetra-Gold (WKN A0S9GB) und Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) ebenso wie beim db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G) und beim ETFS Physical Gold (WKN A0N62G),.
'Neben der wachsenden Nachfrage der Investoren stützt das zunehmende Interesse des so genannten offiziellen Sektors den Goldkurs', erkennt Weinberg. Im Jahr 2011 habe es erstmals seit 20 Jahren per Saldo Goldkäufe der Notenbanken gegeben. Insbesondere Zentralbanken in Schwellenländern hätten sich zuletzt eingedeckt. 'Kräftig gekauft wurde in Mexiko und in Russland, aber auch die Türkei und Thailand stockten ihre Goldreserven deutlich auf.'
Edelmetalle machen das Rennen
Bei Platin, Silber und Edelmetallkörben greifen Investoren Perini zufolge derzeit ebenfalls zu. Tendenziell gekauft würde beispielsweise der mit physischem Platin hinterlegte ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D). Aufgrund potenzieller Angebotsprobleme erwartet die Saxo Bank im laufenden Jahr eine merkliche Erholung etwa der Palladiumpreise. Diese würden durch einen Nachfrageschub von Palladium und Platin für den Einsatz in Autokatalysatoren ausgelöst. 'Die globale Automobilindustrie steht aktuell deutlich besser da als im Jahr 2008', meint Ole Hansen. Vor allem in Europa unterstütze der Einsatz neuer Technologien zur Reduzierung des CO2 -Ausstoßes im Vorfeld des Inkrafttretens der Euro VI-Abgasnorm Anfang 2013.
Physisches Silber legten Anleger sich mit Käufen etwa des ETFS Physical Silver (WKN A0N62F) und des ETFS Physical Silver Euro Hedged (A1EK0J) ins Depot. ETF Securities spricht auf Wochenbasis von Nettozuflüssen in Höhe von insgesamt 18 Millionen US-Dollar in Edelmetall-ETCs. Von einem Nachfrageüberhang berichtet Perini zudem beim marktbreiten Edelmetallkorb ETFS Precious Metals (WKN A0KRKK).
Ausgeglichen, dennoch rege gehandelt würden hingegen breit aufgestellte Rohstoffkörbe wie der ETFS All Commodities (WKN A0KRKC), der iShares Dow Jones-UBS Commodity Swap (WKNA0H072), der Lyxor ETF Commodities CRB (WKN A0JC8F) und der RBS Market Access Jim Rogers International Commodity Index (WKN A0JK68.
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© 18. Januar 2012/Iris Merker
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