FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Nach dem zuletzt steilen Anstieg startet die neue Woche verhaltener. Doch das DAX-Allzeithoch ist nicht mehr weit - und die 20.000 Punkte-Marke auch nicht. Die Zuversicht überwiegt.
2. Dezember 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Börsen bleiben in Feierlaune. Nach den neuen Rekordständen an der Wall Street am Freitag könnte auch der DAX schon bald neue Hochs erreichen und die 20.000 Punkte-Marke übersteigen, meinen Analysten. Gestützt wird die Stimmung am Montagmorgen von neuen Konjunkturdaten aus China, wie die Deutsche Bank (ETR:DBKGn) erklärt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist gestiegen, und zwar auf das höchste Niveau seit Juni.
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Der DAX liegt am Montagmorgen bei 19.600 Punkten. Am Freitag war der Index mit 19.626 Punkten aus dem Handel gegangen, nur knapp unter dem Mitte Oktober erreichten Allzeithoch von 19.674,70 Zählern. Dow Jones und S&P 500 waren am Black Friday auf neue Hochs geklettert, der Nasdaq 100 blieb leicht unter dem jüngsten Rekordstand. Der Bitcoin hat den Sprung über die 100.000 US-Dollar-Marke noch nicht geschafft, am Montagmorgen kostet die wichtigstes Kryptowährung 96.411 US-Dollar.
"Immer noch moderate Bewertung"
"In einem insgesamt nicht einfachen Umfeld spricht für den DAX die noch immer moderate Bewertung", erklärt Markus Reinwand von der Helaba. Trotz des fortgesetzten Kursanstiegs notiere der DAX noch komfortabel innerhalb seines fairen Bewertungsbandes, aktuell zwischen 15.800 und 21.100 Punkten. Weiter sinkende Leitzinsen eröffneten zusätzliche Bewertungsspielräume. Auch sich verbessernde globale Wachstums- und Gewinnperspektiven sprächen für weiter steigende Notierungen. "Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlich guter Aktienperformance ist für 2025 allerdings ?nur noch? mit durchschnittlichen Zuwächsen zu rechnen", erklärt der Analyst.
"US-Aktien in pole position"
Robert Halver von der Baader Bank blickt ebenfalls schon auf 2025: Aufgrund der im internationalen Vergleich vorne liegende Gewinnerwartungen in den USA sieht er US-Aktien fundamental in der "Pole Position". Grundsätzlich sprächen eine robuste US-Konjunktur sowie eine allmähliche Weltwirtschaftsstabilisierung aber auch für einen positiven Aktienausblick für Europas und Deutschlands Exportwerte, speziell Small- und Midcaps. In Europa liege der Schwerpunkt auf zyklischen Sektoren mit intakten Geschäftsmodellen, stabilen Cashflows und vielfach noch immer sehr niedrigen Bewertungen, so niedrig wie zuletzt 2012. "Value-Charakter haben vor allem Unternehmen aus den Sektoren Industrie und Banken", erklärt Halver.
"20.000 Punkte nur Frage der Zeit"
Auch aus charttechnischer Sicht sieht es gut aus: "Die Vollendung der SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter) konnte verhindert werden. Mit dem Sprung über die rechte Schulter der Umkehrformation hat sich die charttechnische Situation auf einen Schlag verbessert", erläutert Christian Henke von IG. Nun könne der DAX sein bisheriges Allzeithoch ansteuern.
Laut Christoph Geyer konnte der DAX zuletzt ein weiteres Abdriften eindrucksvoll verhindern. Zum Wochenschluss habe es vielmehr eine dynamische Aufwärtsbewegung gegeben. "Die aktuelle Korrekturbewegung könnte mit dem Schub am Freitag ein Ende gefunden haben", erklärt Geyer. Eine ähnlich Bewegung zum Wochenstart bedeute wohl ein neues Rekordhoch. "Damit wäre der bisherige Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Ein Erreichen der Marke von 20.000 würde bis zum Jahresende somit nur eine Frage der Zeit darstellen."
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche
Montag, 2. Dezember
16.00 Uhr. USA: ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe November. Die Vorgaben vonseiten der regionalen Fed-Stimmungsumfragen sind laut Helaba per saldo freundlich. So zeichne sich eine Erholung ab.
Mittwoch, 4. Dezember
Nach 22 Uhr: Reguläre Überprüfung der Indexzusammensetzung von DAX, MDAX, SDAX und TecDAX. Veröffentlichung der Wechsel zum 23. Dezember umgesetzt werden.
Donnerstag, 5. Dezember
8.00 Uhr. Deutschland: Auftragseingang Industrie Oktober. Die Commerzbank (ETR:CBKG) befürchtet aufgrund der zuletzt schwachen Stimmungsindikatoren einen schwachen Herbstauftakt für die deutsche Industrie. Sie rechnet mit einem deutlichen Minus von 3,5 Prozent.
11.00 Uhr. Eurozone: Einzelhandelsumsatz Oktober. Im Monatsvergleich wird ein Rückgang von plus 0,5 auf minus 0,3 Prozent prognostiziert, wie die Deutsche Bank feststellt, im Jahresvergleich ein Rückgang von 2,9 auf 1,9 Prozent.
Freitag, 6. Dezember
Trading Charity Initiative von Börse Frankfurt. Für jede Order, die an diesem Tag über den Handelsplatz Frankfurt ausgeführt wird, spenden die Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) und die Spezialisten die Entgelte an die Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder, die Stiftung Leben mit Krebs und die Fußballgruppe "Zurück ins Leben". Mehr dazu: www.boerse-frankfurt.de/charity
8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Oktober. Die Vormonate waren durch eine volatile Autoproduktion geprägt, wie die DekaBank feststellt. Im Oktober habe sich diese Situation normalisiert, mit einem moderaten Anstieg.
14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenzahlen November. Im November sind nach Einschätzung der Commerzbank in den USA relativ viele neue Stellen entstanden. Dafür seien aber Sonderfaktoren verantwortlich, konkret die Hurrikanes und mehrere Streiks im Oktober.
von: Anna-Maria Borse, 2. Dezember 2024, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.