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Börse Frankfurt-News: Spätsommerliches Hoch (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 10.09.2012, 10:25
Aktualisiert 10.09.2012, 10:28
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. September 2012.Bislang ist der September seinem Ruf als mieser Börsenmonat nicht gerecht geworden - im Gegenteil. Doch die Gefahren sind noch nicht gebannt.

Der 'Schicksalsmonat' September mit seinen zahlreichen wichtigen Entscheidungen hat - zumindest für Börsianer - einen guten Anfang genommen. Nachdem EZB-Chef Mario Draghi am vergangenen Donnerstag neue, unbegrenzte Anleihekäufe in Aussicht gestellt hatte, schossen die Aktienkurse die Höhe, der DAX erreichte mit 7.248 Punkten ein Jahreshoch. Auch der Euro profitierte und kletterte auf über 1,28 US-Dollar. Staatsanleihen der südeuropäischen Länder erholten sich deutlich, Bundesanleihen verloren an Wert. Der eher enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht am Freitag wurde schnell weggesteckt. Am Montagmorgen notiert der DAX bei rund 7.200 Punkten nahezu unverändert gegenüber dem Vorwochenschluss.

Politik weist den Weg

Für Claudia Windt von der Helaba ist es aber noch verfrüht, den positiven Trend an den Märkten fortzuschreiben. 'In dieser Woche stehen politische Ereignisse an, die den einen oder anderen Strich durch die Rechnung machen könnten', bemerkt die Analystin und verweist vor allem auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den Rettungsfonds ESM am Mittwoch. 'Zwar rechnet niemand mit einem grundsätzlichen Veto aus Karlsruhe, sehr wohl ist aber davon auszugehen, dass künftige Finanzhilfen mit Auflagen versehen werden.' Windt räumt allerdings ein, dass die EZB mit ihren 'quasi unlimitierten Anleihekäufen' dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts den Schrecken genommen habe.

Nachlassende Dynamik

Nach den Ankündigungen der Europäischen Zentralbank wird nun damit gerechnet, dass auch die US-Notenbank auf ihrer Sitzung in dieser Woche neues Geld für Anleihekäufe bereitstellen wird. Jens Herdack von der Weberbank rät vor diesem Hintergrund dazu, weiterhin im Aktienbereich investiert zu bleiben und die durch die Liquiditätsmaßnahmen möglichen weiteren Kurssteigerungen mitzunehmen. 'Aufgrund fast rezessiver Frühindikatoren wird die Luft nach oben aber mit zunehmenden Kursniveaus deutlich dünner, und es sollte auf das strikte Mitziehen von Stopp-Loss-Limiten geachtet werden', ergänzt der Analyst. Denn ohne nachhaltige Verbesserung der Fundamentaldaten sei irgendwann jede Liquiditätsrallye vorbei.

Technik: Potenzial nach oben

Das charttechnische Bild überzeugt unterdessen: Wie Christian Schmidt von der Helaba erläutert, hat der DAX durch die Kursgewinne die Rückkehrlinie des Aufwärtstrendkanals erreicht. 'Es stellt sich nun die Frage, ob ein nachhaltiger Ausbruch nach oben gelingt.' Die Chancen dafür stünden gut, das erreichte Jahreshoch untermauere diese Erwartung. 'Die nächsten Kursziele finden sich bei 7.390 und 7.507 Punkten.' Lediglich vereinzelt auftretende negative Divergenzen bei den Oszillatoren mahnten zur Vorsicht.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Mittwoch, 12. September

Deutschland: Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM.

EU: EU-Kommission legt Vorschläge für einheitliche Bankenaufsicht vor.

11.00 Uhr. EU: Industrieproduktion Juli. Umfragen zufolge ist die Produktion im Juli abermals geschrumpft, und zwar um 0,3 Prozent gegenüber Juni.

Donnerstag, 13. September

9.30 Uhr. Schweiz: Zinsentscheid der Schweizer Nationalbank. Das Hauptaugenmerk der Notenbank liegt laut DekaBank weiter in der glaubwürdigen Verteidigung des Mindestkurses von 1,20 Euro zum Franken. Inflationsdruck bestehe allerdings nicht, da die nachgefragten Franken als Wertspeicher und nicht für Güter- und Dienstleistungskäufe in der Schweiz erworben würden.

18.30 Uhr. USA: Sitzungsergebnis Federal Reserve Bank. Bei einer Arbeitslosenquote oberhalb von 8 Prozent und der Aussicht auf ein nur moderates Wirtschaftswachstum wird die Fed laut HSBC Trinkaus 'den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen'. Die Analysten erwarten, dass der projizierte Zeitraum mit extrem niedrigen Leitzinsen bis Mitte 2015 verlängert wird. Zudem werde voraussichtlich der Startschuss für ein weiteres Anleihekaufprogramm fallen, das wohl auch hypothekenbesicherte Wertpapiere umfassen werde.

Freitag, 14. September

EU: Treffen der Finanzminister. Auf dem Treffen der Finanzminister der Eurozone wird sich laut HSBC Trinkaus zeigen, wie die Politik auf die Ankündigungen der EZB reagiert. Die Analysten rechnen noch nicht mit einem formalen Antrag Spaniens auf Unterstützung durch den EFSF/ESM.

14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze August. Nach Erwartungen der Helaba werden die Zahlen signalisieren, dass der Konsum im August relativ stark geblieben ist. Die Analysten prognostizieren für die Einzelhandelsumsätze ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Juli nach 0,8 Prozent im Vormonat.

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise August. Vor allem aufgrund der stark gestiegenen Benzinpreise wird der Verbraucherpreisindex im August mit 1,9 Prozent im Jahresvergleich den stärksten monatlichen Zuwachs seit über drei Jahren aufweisen, meint die DekaBank. Ohne Lebensmittel und Energie sei die Preisentwicklung aber weiterhin moderat.

15.15 Uhr. USA: Industrieproduktion August. Die Zahlen werden enttäuschen, erklärt die Helaba und rechnet mit einem Zuwachs von lediglich 0,1 Prozent im Monatsvergleich nach 0,6 Prozent um Juli.

15.55 Uhr. USA: Verbraucherstimmung Uni Michigan September. Umfragen zufolge erwarten Analysten im Schnitt 74 Punkte, das wäre etwas weniger als im August, als 74,3 Punkte erreicht wurden. Der Index ergibt sich aus einer telefonischen Befragung von mindestens 500 US-Konsumenten, Themen sind die persönlichen Finanzen, das allgemeine Geschäftsklima, die Kaufbedingungen auf längere Sicht, die Konjunkturerwartungen und die Zufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik.

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© 10. September 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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