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Das sind die Top 5 Themen an den Märkten am Morgen

Veröffentlicht am 03.04.2019, 08:07
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von Robert Zach

Investing.com - Hier sind die Top 5 Themen an den Märkten am Morgen. May will Brexit-Verlängerung. Das hilft dem GBP/USD wieder auf die Sprünge. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagte gestern, die Weltkonjunktur habe an Schwung verloren. Eine Rezession sei jedoch nicht zu befürchten. Moody's Analytics glaubt, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession rutschen könnte, wenn die USA und China nicht innerhalb von drei Monaten ein Handelsabkommen erreichen. Die Avocado-Preise explodierten gestern um 35 Prozent. Prall gefüllter Wirtschaftskalender wird für Kursbewegung am Mittwoch sorgen.

1. May will Brexit-Verlängerung: GBP/USD springt an

Die britische Premierministerin Theresa May teilte gestern mit, dass sie die EU um eine weitere Verschiebung des Brexit bitten werde. Zudem kündigte sie Gespräche mit der oppositionellen Labour-Partei an, um eine Lösung zu finden.

Es wäre das erste Mal, dass May auf die Labour-Partei zugeht und Gespräche mit deren Chef Jeremy Corbyn führen würde.

"Jeder gemeinsame Plan muss sich im Rahmen des bisherigen Austrittsabkommen mit der EU bewegen, der bereits mit den 27 anderen Mitgliedsstaaten ausgehandelt wurde. Die EU hat wiederholt betont, sie könne und werde den Deal nicht neu verhandeln", so May in ihrer Erklärung am späten Dienstagabend.

Ursprünglich war der EU-Austritt für den 12. April vorgesehen. Da das britische Parlament den von May ausgehandelten Deal mit der EU jedoch bereits drei Mal abgelehnt hat, muss sie erneut nach Brüssel reisen und eine Verlängerung beantragen.

Die Verlängerung muss jedoch von der EU genehmigt werden. Der Brexit würde sich dann wahrscheinlich auf den 22. Mai verschieben. Am 10. April findet ein EU-Gipfel statt.

Im Anschluss an Mays Erklärung erholte sich das britische Pfund zum US-Dollar (GBP/USD) über die Marke von 1,31 Dollar.

Unterdessen sagt die Deutsche Bank (DE:DBKGn), dass die Chancen auf einen harten Brexit am 12. April gestiegen sind.

Das deutsche Bankhaus teilte am Montag mit, dass sie nun negativ zum Pfund Sterling eingestellt seien. Der Grund dafür sei die hohe Unsicherheit rund um den Brexit.

Die Deutsche Bank erhöhte die Wahrscheinlichkeit für einen No-Deal-Brexit um 5 Prozent auf 25 Prozent. Den Wechselkurs EUR/GBP sehen die Experten bei 0,9000. Am Dienstag wechselte ein Euro den Besitzer für 0,8535 Pfund.

2. IWF-Chefin Lagarde: "Die Weltkonjunktur hat an Schwung verloren"

"Die Weltkonjunktur hat an Schwung verloren", sagte die IWF-Chefin am Dienstag. Angesichts einer "geduldigeren" Federal Reserve und der Stimuli aus China werde sie aber ein Abgleiten in eine Rezession verhindern.

"Wir rechnen sogar mit einer gewissen Belebung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte 2019 und bis 2020", betonte Lagarde.

Die Weltwirtschaft befinde sich aber an einem "heiklem Punkt", warnte sie zugleich. Sie sei wegen des Brexit, der hohen Verschuldung in einigen Sektoren und Ländern, Spannungen in der Handelspolitik und Unruhe auf den Finanzmärkten anfällig.

Die Aktienmärkte hatten am Montag zum Start in das zweite Quartal ein echtes Feuerwerk abgefackelt, nachdem gute Stimmungsdaten aus China und aus den USA das Sentiment anhoben.

Am Dienstag gönnte sich die Wall Street dann aber eine Verschnaufpause. Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 korrigierten von ihren zuletzt markierten Hochs. Gleiches gilt für den Technologieindex Nasdaq 100.

Die Saisonalität und die Charttechnik sprechen jedoch für weitere Zugewinne - zumindest auf kurze Sicht. In der Regel ist der April der beste Börsenmonat des Jahres für den Dow Jones Industrial Average und der drittbeste Monat für den S&P 500.

Zudem haben sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 ein so genanntes Golden Cross ausgeprägt. Ein Golden Cross ist ein Begriff aus der Charttechnik und definiert den Schnittpunkt von zwei Glättungslinien. Beim Golden Cross schneidet der schnelllaufende gleitende Durchschnitt der letzten 50 Tage den langfristigen gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage von unten nach oben.

In der Vergangenheit war das Golden Cross, nach einem kurzen Rücksetzer, ein recht zuverlässiges Signal für eine Trendfortsetzung.

Der deutsche Leitindex DAX hat gestern ganz nebenbei die 200-Tage-Linie übersprungen. Portofoliomanager und Großinvestoren sprechen diesem gleitenden Durchschnitt eine extrem große Bedeutung zu. Insofern besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich der Anstieg im deutschen Aktienbarometer nach einer kurzen Konsolidierung fortsetzt.

3. Ein Scheitern der Handelsgespräche könnte eine Rezession auslösen

Die Weltkonjunktur werde "mit hoher Wahrscheinlichkeit" in eine Rezession fallen, wenn die USA und China nicht innerhalb von drei Monaten ein Handelsabkommen erreichen, so Mark Zandi, Chefökonom bei Moody's Analytics.

Seine Annahme basiert auf der aktuellen "außerordentlich fragilen" Unternehmensstimmung, die das Resultat eines anhaltenden Zollstreits zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf der ganzen Welt sei, der im vergangenen Jahr begann, sagte er in einem Interview mit CNBC.

Eine von Moody's erhobene Umfrage ergab, dass das Unternehmensvertrauen so schwach sei wie zuletzt am Ende der schweren Finanzkrise.

Die USA und China verhandeln aktuell über ein Abkommen. In dieser Woche soll eine Delegation aus Peking unter der Führung des Vize-Premiers Liu He nach Washington reisen, um die Gespräche zur Lösung des Handelskonflikts fortzusetzen.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Freitag, dass er und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer "konstruktive" Gespräche in Peking geführt hätten.

Ein Vertreter der US-Handelskammer sagte gestern, dass sich die Handelsgespräche mit China an einem Punkt befänden, an dem ein Deal wahrscheinlicher sei als keiner.

Kurz nach Mitternacht veröffentlichte zudem die Financial Times einen Artikel, in dem es heißt, dass die USA und China die meisten Differenzen geklärt haben - über einige wichtige Punkte müsse aber noch verhandelt werden. Ein Handelsabkommen sei aber in Sicht.

4. Avocado-Preise explodieren

Sie lieben Guacamole? Dann habe ich schlechte Nachrichten für Sie. Womöglich müssen Sie bald tiefer in die Tasche greifen, wenn Sie den Low Carb Dip weiterhin genießen wollen.

Der Grund dafür ist, dass die Preise für mexikanische Hass Avocados gestern um 35 Prozent in die Höhe geschossen sind, nachdem US-Präsident Donald Trump dem Kongress erneut mit einer Schließung der Grenze zu Mexiko gedroht hat.

"Der Kongress muss schnell zusammenkommen und einen Deal machen", sagte Trump. "Wenn wir keinen Deal mit dem Kongress machen, dann wird die Grenze geschlossen werden. Hundert Prozent."

Steve Barnard, President & CEO von Mission Produce, einem globalen Vertreiber von Avocados, sagte zu Reuters, dass die Amerikaner innerhalb eines Monats nach der Schließung der Grenze mit einem gravierenden Mangel an Avocados konfrontiert sein würden, und fügte hinzu: "Wir wären für eine Weile aus dem Geschäft."

Mexiko ist eines der wichtigsten Exportländer für Avocados.

Avocados sind dank des gestrigen Preisanstiegs nun so teuer wie zuletzt im Jahr 2017. Für den mexikanischen Peso ging es gestern nach Trumps erneuter Drohung kurzzeitig nach unten. Heute Morgen hat der USD/MXN seine Gewinne jedoch wieder abgegeben.

5. Wirtschaftskalender

Heute Morgen gab es den vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobenen chinesischen Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe, der mit 51,1 Punkten auf den höchsten Stand seit 14 Monaten kletterte. Treiber dieser Entwicklung war eine höhere Nachfrage aus China selbst und aus dem Ausland, so Reuters.

Der Wirtschaftskalender ist heute prall gefüllt mit wichtigen Konjunkturereignissen.

Den Auftakt macht die Türkei mit den Verbraucherpreisen per Berichtsmonat März. Volkswirte rechnen mit einem leichten Rückgang der Jahresteuerung auf 19,57 Prozent.

Vormittags werden aus ganz Europa die Einkaufsmanagerindizes aus dem Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Experten rechnen im Großen und Ganzen mit unveränderten Werten. Sollten die Stimmungsbarometer die Vorabschätzungen verfehlen, so könnte sich das Sentiment an den Aktienmärkten schnell wieder eintrüben.

Außerdem stehen die Einzelhandelsumsätze aus Europa per Februar auf der Agenda. Analysten schätzen den jährlichen Umsatzanstieg auf 2,3 Prozent.

Jenseits des Atlantiks richten die Anleger ihre Blicke auf die vom Markit und ISM erhobenen Einkaufsmanagerindizes. Darüber hinaus veröffentlicht gibt das ADP das Beschäftigungswachstum per März bekannt.

Am späten Nachmittag wird die US-Energiebehörde EIA die wöchentlichen US-Ölreserven veröffentlichen. Es wird mit einem Rückgang von 425.000 Barrel im Vergleich zur Vorwoche gerechnet. Das American Petroleum Institute teilte gestern mit, dass die Ölbestände in den USA um 2,963 Millionen Barrel gestiegen seien.

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