FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Nachmittag um 0,71 Prozent auf 133,24 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um 0,10 Prozentpunkte auf 2,20 Prozent. Noch deutlicher legten die Renditen in Frankreich, Italien und Spanien zu.
In Deutschland gibt es Hinweise auf einen weiter nachlassenden allgemeinen Preisdruck. So sind die Erzeugerpreise im September im Jahresvergleich überraschend deutlich gesunken. Treibende Kraft für den Rückgang bleiben fallende Energiepreise. Die Erzeugerpreise wirken sich tendenziell auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Weil sich die allgemeine Teuerung abgeschwächt hat, hatte die Notenbank seit Juni dreimal die Leitzinsen gesenkt. Einen klaren Grund für die deutlichen Kursverluste gab es nicht. Schließlich sprechen die gestiegenen Zinssenkungserwartungen für steigende Anleihekurse.
Wichtige Konjunkturdaten aus der ersten Reihe wurden nicht veröffentlicht. Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte nach Einschätzung der Commerzbank (ETR:CBKG) die Konjunkturdaten in der laufenden Woche und Kommentare aus der EZB sein. So stehen am Donnerstag die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und am Freitag das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland an.