Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Freitag, dem 12. Januar, wissen sollte:
1. JP Morgan macht den Auftakt in der Q4-Ergebnissaison
Freitag ist der "inoffizielle" Auftakt der Ergebnissaison zum vierten Quartal (22 Unternehmen im S&P 500 haben schon berichtet) als JP Morgan (NYSE:JPM) als der erste Dow-Wert und Großbank seine Zahlen präsentiert.
Das Finanzinstitut wird um 13:00 MEZ sein Zahlenwerk präsentieren, in einem weithin wegen der jüngsten Steuerreform als "chaotisch" angesehenen Quartal für die Banken.
Trotz des Umstand das die Kreditinstitute wahrscheinlich von dem Gesetzeswerk profitieren werden, müssen zunächst ihre latenten Steueransprüche und -schulden anpassen, um die niedrigeren Unternehmenssteuern zu berücksichtigen, als auch Rückstellungen im Zusammenhang mit den Änderungen bei anderen Steuerarten bilden.
Es wird geschätzt, dass JP Morgans Nettoertrag wegen dieser Anpassungen um 35% sinken wird.
Auf der anderen Seite steht Wells Fargo (NYSE:WFC), die heute um 14:00 MEZ berichten wird, und bei der ein zusätzlicher Gewinn von 2,5 Mrd USD erwartet wird, da die Bank in Zukunft weniger Steuern für eine Reihe von Sparten wie die Hypothekeneintreibung zahlen wird.
2. Inflation vom Dezember im Fokus wegen Einfluss auf US-Zinsentwicklung
Die Marktteilnehmer werden die neuesten US-Inflationsdaten vom vergangenen Monat verarbeiten, die um 14:30 MEZ hereinkommen werden. Es wird mit einem Rückgang der Rate auf 2,1% gerechnet, nach 2,2% im November, während die Kerninflation der Verbraucherpreise auf 1,7% stehenbleiben soll.
Die Kernpreise werden von der Federal Reserve als eine bessere Maßzahl für den langfristigen Inflationsdruck erachtet, da sie die volatilen Kategorien Lebensmittel und Energie ausschließen. Die Zentralbank strebt für gewöhnlich eine Kerninflation von 2% oder weniger an.
Auch wenn die nächste geldpolitische Entscheidung der Fed am 31. Januar kommt, haben die Märkte die nächste Zinserhöhung für März mit einer Wahrscheinlichkeit von 68% eingeplant, so Investing.coms Fed Rate Monitor.
Auch auf dem Terminkalender stehen am Freitag die US-Einzelhandelsumsätze, die die Inflationsdaten um 14:30 MEZ begleiten werden.
3. Euro schnellt jenseits 1,21 USD auf Dreijahreshoch, nach Spekulationen auf Auslaufen des EZB-Stimulus
Vor den Zahlen am Freitag ist der Dollar auf ein neues Viermonatstief gefallen, wobei besonders viel Druck vom Euro kam, da die Investoren spekulieren, dass die Europäische Zentralbank die Abwicklung ihres massiven Konjunkturprogramms vorbereitet.
Wie das am Donnerstag erschienene Protokoll der letzten EZB-Sitzung zeigte, hat die Notenbank die positive konjunkturelle Entwicklung berücksichtigt und die mit der Entscheidung befassten Ratsmitglieder glauben, dass die “Sprache im Hinblick auf die verschiedenen Aspekte der Geldpolitik und des Ausblicks am Anfang des kommenden Jahres überprüft werden sollte".
Der Euro durchbrach auf die Meldungen hin die Marke von 1,20 USD und hat seine Rallye heute fortgesetzt, was den Euro-Dollar-Kurs auf ein Dreijahreshoch über 1,21 brachte.
Um 11:53 MEZ lag der EUR/USD 0,76% höher auf 1,2122, was den US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, unter Druck setzte und 0,56% auf 91,15 sinken ließ.
4. Öl vor 3 prozentigem Wochengewinn trotz Rückzug von 3-Jahreshoch
Der Ölpreis hat sich von seinem höchsten Stand seit Dezember 2014 wieder zurückgezogen, da die Investoren nach fünf Handelstagen mit Preisanstiegen ihre Gewinne mitnahmen.
Die US-Rohölfutures sind um 11:54 MEZ um 0,39% auf 63,55 USD gefallen, während Öl der Sorte Brent sich um 0,06% auf 69,22 USD verbilligt hat.
Der US-Benchmark schickt sich dennoch an, in dieser Woche mehr als 3% anzusteigen, obwohl schwäche Öldaten aus China die Kurse belastet haben. Die chinesischen Rohölimporte sanken im Dezember Daten des Zolls zufolge, auf 33,7 Mio Tonnen oder 7,97 Mio Fass am Tag, während sie im November noch auf 37,04 Mio Tonnen lagen.
Später dürften die Marktteilnehmer auch die US-Schieferölförderung im Auge behalten, wenn Baker Hughes seine neueste wöchentliche Zählung der Bohrplattformen veröffentlicht.
Letzte Woche hatte der Öldienstleister gemeldet, dass die Anzahl der in den USA eingesetzten Ölbohrplattformen von 747 auf 742 gesunken ist, was einige Sorgen entkräftete, dass die Zuwächse in der US-amerikanischen Förderung die Anstrengungen der Opec zunichte machen könnte, das Ölangebot zu beschränken und den Weltmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
5. Chinas Außenhandel stottert
Daten vom Freitag aus China zeigten, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Dezember eine starke Verlangsamung ihres Außenhandels erlebt hat.
Im Dezember stiegen die chinesischen Exporte um 10,9% gegenüber dem Vorjahr und schlugen damit die Erwartungen einer Zunahme um 9,1%, was aber immer noch einen Rückgang gegenüber dem robusten Wachstum im November von 12,3% darstellt, berichtete der chinesische Zoll am Freitag.
Besorgniserregender für die Handelspartner war, dass die Importe mit 4,5% gegenüber dem Vorjahr noch langsamer gestiegen sind und die Schätzungen einer Zunahme um 13,0% bei weitem verfehlt haben und nach dem Hochschnellen von 17,7% im November eine herbe Enttäuschung darstellen.