Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Mittwoch, den 22. Juni, wissen sollte:
1. Nahende Brexit-Abstimmung dominiert Markt
Der Handel am Mittwoch war geprägt von dem britischen Referendum zur Mitgliedschaft in der Europäischen Union, als Umfragen einen knappen Ausgang andeuten.
Die Händler in London haben sich in dieser Woche darauf vorbereitet am Donnerstag die Nacht durchzuarbeiten, um auf den Ausgang der Abstimmung reagieren zu können, während die wichtigsten Broker ihre Kunden vor möglichen Störungen gewarnt haben, da große Umsätze und Volatilität erwartet werden, insbesondere falls es zum Brexit, dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU kommen würde.
Politiker auf beiden Seiten werden heute ihre letzten Argumente vorbringen, bevor am Donnerstag um 08:00 MEZ die Wahllokale geöffnet werden. Die Abstimmung geht um 23:00 MEZ zu Ende. Das Resultat wird vermutlich am Freitagmorgen noch vor dem amtlichen Endergebnis feststehen, gestützt auf vorläufige Auszählungen der Stimmen und Wählerbefragungen.
2. Pfund nahe Halbjahreshoch
Das Pfund hat sich am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar behauptet. Einige Banken haben jedoch gesagt, dass die britische Währung unter 1,30 USD fallen könnte, sollte es zum Brexit kommen, da die Investoren entschieden haben, die Abstimmung auszusitzen.
Das Pfund hat in den drei vorangegangenen Handelstagen mehr als 3% an Wert gewonnen, da wachsende Zustimmung für einen Verbleib in der EU die Investoren überzeugt hat, dass die Wahrscheinlichkeit eines Brexits geschwunden ist.
Der GBP/USD Kurs lag zuletzt auf 1,4677 und hielt sich damit unter dem Sechsmonatshoch vom Montag von 1,4782.
3. Aktienbörsen weltweit in Wartehaltung vor dem Brexit-Referendum
Aktien wurden am Dienstag in der Nähe eines Wochenhochs gehandelt, als sich die Investoren auf den Ausgang der Abstimmung in Großbritannien und deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte vorbereitet haben.
In Asien gab es zumeist Kursgewinne, wenn auch der japanische Nikkei unter dem stärkeren Yen gelitten hat.
Die europäischen Aktien boten am Mittwoch ein gemischtes Bild, da die Investoren abwarten, ob die Briten sich aus der EU zurückziehen werden.
Unterdessen deuten die US-Aktienfutures mit nur leichten Kursgewinnen ebenfalls Vorsicht an. Um 11:54 MEZ lag der Bluechip Dow Futures um 17 Punkte oder 0,10% höher, der S&P 500 Futures legte um 2 Punkte oder 0,08% zu, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures um 6 Punkte oder 0,13% gestiegen ist.
4. Öl auf 2-Wochenhoch, Wetten auf sinkende US-Vorräte
Die Ölpreise sind im europäischen Handel am Dienstag gestiegen, nachdem sie gestern leichte Verluste erlitten hatten. Es wird am Markt spekuliert, dass die heute noch hereinkommenden Vorratsdaten einen größeren Rückgang der US-Rohölvorräte zeigen werden, als dies in der letzten Woche erwartet wurde.
Die US-Energieinformationsbehörde wird heute 16:30 MEZ ihren allwöchentlichen Bericht zu den Ölvorräten zu den Ölvorräten veröffentlichen, wobei mit einer Abnahme um 1,7 Millionen Fass gerechnet wird.
Nachdem die Märkte am Dienstag geschlossen waren, teilte das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, mit, dass die amerikanischen Rohölbestände in der Woche zum 17. Juli um 5,2 Millionen Fass gefallen sind.
Die US-Rohölfutures waren 11:55 MEZ um 1,26% auf 50,48 USD gestiegen, während Öl der Sorte Brent sich um 1,17% auf 51,21 USD verteuert hat.
5. Yellen wieder vor dem US-Kongress, Daten vom Immobilienmarkt in Kürze
Die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen wird heute wieder vor dem US-Kongress erscheinen, nachdem sie gestern vor dem Bankenausschuss des Senats Stellung genommen hatte.
Sie wird vor dem Ausschuss für die Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses die gleichen Aussagen noch einmal wiederholen, in welchen sie vor den Unwägbarkeiten der Konjunkturaussichten gewarnt hatte. Dennoch plane die Fed die Zinssätze allmählich anzuheben.
Daher dürfte für die Marktteilnehmer vor allem die Befragung nach der Rede interessant werden, ob Yellen Hinweise auf die künftige Geldpolitik fallen lassen wird.
In dieser an Konjunkturdaten eher armen Woche werden die Händler den Puls des US-Immobilienmarktes fühlen, mit dem Hauspreisindex für April, der um 15:00 MEZ hereinkommen wird. Daneben gibt es die Zahlen für Weiterverkäufe von Häusern im Mai um 16:00 MEZ.