Investing.com – Die EU-Kommission hat am Dienstag ihre Wachstums- und Inflationsprognosen für den Euroraum wegen der schwachen globalen Wachstumsperspektiven gesenkt.
In der sogenannten Frühjahrsschätzung für 2016 hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt in 2016 auf 1,6% gesenkt, nachdem die Winterschätzung noch von 1,7% ausgegangen war.
Sie senkte auch die Perpektiven für das Wachstum im Euroraum in 2017 von zuvor 1,9% auf 1,8% ab.
“Das Wirtschaftswachstum in Europa wird wahrscheinlich bescheiden bleiben, da die Konjunktur wichtiger Handelspartner sich abgekühlt hat und einige unterstützende Faktoren weniger Einfluss haben werden," vermeldete die Kommission in ihrem Bericht.
Sie stellte zudem fest, dass die Perspektiven für das globale Wachstum schwach blieben und wies auf erhebliche Risiken für die europäische Wirtschaft hin.
“Externe Risiken, einschließlich eines langsameren Wachstums in den Schwellenländern, insbesondere China, könnten größere Folgeeffekte haben oder sich als schlimmer als erwartet herausstellen" erklärte die Kommission und fügte hinzu, dass die Unsicherheit aufgrund politischer Spannungen, abrupter Änderungen des Ölpreises oder Turbulenzen an den Finanzmärkten ebenfalls teil der externen Risiken wären.
“Zudem bleiben die Risiken im Verbund mit der inneren Entwicklung der EU beträchtlich, so zum Beispiel im Hinblick auf die Umsetzung von Strukturreformen und dem britischen Referendum zur EU-Mitgliedschaft" fügte der Report hinzu.
Im Hinblick auf die Inflation kürzte die EU-Kommission ihre Schätzung für 2016 auf 0,2%, von vormals 0,5% und nahm ebenfalls die Prognose für 2017 von zuvor 1,5% auf 1,4% zurück.
"Wir erwarten, dass die Inflation in nächster Zeit nahe null stehen bleibt, da die Energiepreise niedriger sind als im letzten Jahr." meinte die Kommission.
"Der externe Preisdruck bleibt ebenfalls schwach angesichts eines leicht steigenden Eurokurses und eher gedrückten globalen Erzeugerpreisen" fügte sie an.