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Ex-Bundesbanker - EZB muss sich an niedrigere Inflation gewöhnen

Veröffentlicht am 06.11.2017, 18:20
© Reuters. European Central Bank announces interest rate decision in Frankfurt

Den Haag (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte aus Sicht ihres früheren Chefvolkswirts Jürgen Stark ihr Inflationsziel aufgeben.

© Reuters. European Central Bank announces interest rate decision in Frankfurt

"Die EZB muss akzeptieren, dass die Inflation in der Zukunft niedriger sein kann, als wir es gewöhnt waren", sagte Stark der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Veranstaltung in Den Haag. Dann müssten die Währungshüter auch nicht mehr die Finanzmärkte verzerren. Nach Auffassung des Ökonomen macht die EZB dies mit ihren billionschweren Anleihenkäufen, die vor allem in Deutschland umstritten sind. Stark war vor sechs Jahren im Streit über das Vorgehen der EZB in der Euro-Schuldenkrise von seinem Posten zurückgetreten. Sein Nachfolger als EZB-Chefvolkswirt wurde der Belgier Peter Praet.

Aus Sicht von Stark hat die niedrige Inflation mit dazu beigetragen, das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum auf das derzeitige Niveau zu hieven. "Sie hat das verfügbare Einkommen der Haushalte angehoben und wie eine Steuererleichterung gewirkt." Die EZB verfehlt bereits seit Frühjahr 2013 ihr Ziel einer Teuerung von knapp unter zwei Prozent, die sie als ideal für die Wirtschaft erachtet. Im Oktober hatte die Notenbank angesichts der verbesserten wirtschaftlichen Lage beschlossen, ab Januar das monatliche Volumen bei den Anleihenkäufen auf 30 Milliarden Euro zu halbieren, die Transaktionen aber bis mindestens Ende September 2018 zu verlängern. Mit den Käufen soll für mehr Inflation gesorgt werden.

Stark zufolge zählen möglicherweise die zunehmende Globalisierung und technologische Neuerungen zu den Faktoren, die die Inflation nachhaltig dämpfen. Ein enges Ziel würde daher zu immer mehr Notenbank-Interventionen führen. "Eine Zentralbank kann die Inflationsrate nicht so feinjustieren, wie es die EZB zu tun versucht." Der Vorschlag des früheren Bundesbank-Vorstands an die Euro-Wächter: "Akzeptiert eine geringere Inflation, so dass ihr nicht die Marktwirtschaft schädigt."

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