Wien (Reuters) - Die Arbeitnehmer im Euro-Raum können nach Einschätzung von Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny auf ein wieder stärkeres Lohnwachstum hoffen.
Aus seiner Sicht werde das aber mit einiger zeitlicher Verzögerung geschehen, sagte das EZB-Ratsmitglied am Montag in Wien. "Wenn sich der Aufschwung mehr festigt, denke ich, dass wir eine höhere Lohndynamik erwarten können." Auch die Kerninflation, in der schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert werden, werde dann wieder stärker anziehen.
Die Gesamtinflationsrate lag im April bei 1,9 Prozent und damit wieder im Zielgebiet der Währungshüter von knapp unter zwei Prozent. Präsident Mario Draghi hatte zuletzt aber betont, dass aus seiner Sicht trotz aufgehellter Wirtschaftsperspektiven und abnehmender Risiken weiter eine erhebliche geldpolitische Hilfe nötig sei. Dabei wies die Notenbank unter anderem auf das zuletzt nach wie vor schwache Lohnwachstum hin.