💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Alle ansehen

EZB-Direktorin für Abschmelzen der Anleihenkäufe im kommenden Jahr

Veröffentlicht am 10.10.2017, 07:05
Aktualisiert 10.10.2017, 07:10
© Reuters. ECB executive board member Lautenschlaeger delivers her keynote speech during the annual regulatory conference of Austrian markets watchdog FMA in Vienna

- von Frank Siebelt

Stuttgart (Reuters) - EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger hat sich für einen langsamen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik der Euro-Notenbank ausgesprochen.

"Ich denke, es ist Zeit, im nächsten Jahr graduell aber vollständig die Nettokäufe von Anleihen zurückzuführen", sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag auf einer Veranstaltung in Stuttgart. Die Reihenfolge, in der die Euro-Notenbank ihre unkonventionellen Maßnahmen beenden werde, sei zudem klar. Erst werde der Nettoerwerb von Anleihen heruntergeschraubt. Die Schlüsselzinsen dagegen würden weit über die Zeit der Anleihenkäufe hinaus niedrig bleiben.

"Was wir noch tun müssen, ist dieser Reihenfolge eine Zeitdimension zu geben", sagte die EZB-Direktorin. Aus ihrer Sicht sei es wichtig, dass sich die Notenbank in Richtung Ausgang bewege. "Schritt für Schritt, aber stetig und in eine klare Richtung", sagte sie. Lautenschlägers Äußerungen bewegten die Märkte. Der Euro sprang zeitweise auf ein Tageshoch von 1,1755 Dollar.

Die Geldpolitik bleibt aus Sicht der Notenbankerin aber weiterhin expansiv. Die sei auch deshalb der Fall, da die EZB die Erträge aus auslaufenden Anleihen wieder investiere. "Das Gesamtvolumen bleibt also zunächst konstant und mit ihm der expansive Effekt", sagte sie. Darüber hinaus würden die üblichen Werkzeuge der Geldpolitik weiterhin wirken.

© Reuters. ECB executive board member Lautenschlaeger delivers her keynote speech during the annual regulatory conference of Austrian markets watchdog FMA in Vienna

Die Euro-Notenbank hält ihre Leitzinsen schon länger auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Damit will sie für günstige Finanzierungsbedingungen sorgen. Banken müssen zudem Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht bei der Notenbank Liquidität parken. Das schärfste Schwert der Euro-Wächter im Kampf gegen eine aus ihrer Sicht immer noch zu niedrige Inflation ist momentan aber das auf 2,3 Billionen Euro angelegte und in Deutschland umstrittene Anleihen-Kaufprogramm. Aktuell erwerben die Währungshüter Staatsanleihen und andere Wertpapiere im monatlichen Volumen von 60 Milliarden Euro.

Es könne darauf vertraut werden, dass die Inflation zum Ziel der Notenbank zurückkehre, sagte Lautenschläger. "Darum müssen wir uns aber auch Gedanken darüber machen, wie wir unsere unkonventionelle Geldpolitik beenden können", sagte sie. Die EZB strebt mittelfristig knapp unter zwei Prozent Teuerung für den Währungsraum an. Dies ist aber noch nicht erreicht. Im September lag die Teuerung gerade einmal bei 1,5 Prozent.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte signalisiert, dass die EZB auf ihrer nächsten Zinssitzung am 26. Oktober über die Zukunft ihrer billionschweren Anleihenkäufe entscheiden wird. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter ihre monatlichen Käufe ab Januar verringern werden. In Deutschland erwarten die führenden deutschen Forschungsinstitute, dass die EZB die Käufe 2018 binnen neun Monaten auslaufen lassen wird.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.