Helsinki (Reuters) - Trotz eines zuletzt schwächelnden Arbeitsmarktes rückt in den USA nach Ansicht des Notenbankers Eric Rosengren eine Zinserhöhung näher.
"Die jüngsten Konjunkturdaten waren unstet", sagte der Präsident des Notenbank-Ablegers in Boston am Montag in Helsinki. Der Arbeitsmarktbericht für Mai sei sogar "enttäuschend" ausgefallen. Dennoch rechnet er mit einem "ausreichenden Wirtschaftswachstum, das eine schrittweise Rücknahme der Konjunkturstützen rechtfertigt".
Der Stellenzuwachs war im vergangenen Monat mit 38.000 so niedrig ausgefallen wie seit über fünf Jahren nicht mehr. Die am Freitag vom Arbeitsministerium veröffentlichten Daten boten zumindest einen Lichtblick: Die getrennt erhobene Erwerbslosenquote sank auf 4,7 von zuvor 5,0 Prozent. Rosengren sieht damit das seit der Finanzkrise angestrebte Ziel der Vollbeschäftigung erreicht.
Der US-Leitzins liegt zurzeit in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent: Die Fed hatte ihn im Dezember auf dieses Niveau angehoben und damit das erste geldpolitische Manöver dieser Art seit rund zehn Jahren gewagt. Börsianer stellen sich darauf ein, dass die US-Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen eine Zinsanhebung hinauszögern - womöglich sogar bis zum Jahresende.