* K+S wegen Herunterstufung und Yara-Zahlen im Minus
* VW und Porsche sorgen für Gesprächsstoff
Frankfurt, 16. Jul (Reuters) - Nach dem Höhenflug der
vergangenen Tage haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt
am Donnerstag zurückgehalten und etwas durchgeatmet. Der
Dax<.GDAXI> lag am späten Vormittag 0,1 Prozent im Minus bei
4923 Punkten, nachdem er seit Anfang der Woche knapp acht
Prozent zugelegt hatte. "Gut für die Stimmung ist, dass viele
Unternehmen Zahlen vorgelegt haben, die nicht schlechter waren
als erwartet", sagte ein Händler. Allerdings seien die
Börsenumsätze wegen der Urlaubssaison niedrig.
Gegen Mittag dürften Geschäftszahlen des finnischen
Handyherstellers Nokia Bewegung in die Kurse am
europäischen Aktienmarkt bringen. Von Reuters befragte Analysten
erwarten ein Minus von 72 Prozent für das Ergebnis pro Aktie im
zweiten Quartal. Außerdem legt die US-Bank JPMorgan ihre
Quartalszahlen ebenfalls gegen Mittag vor. Bereits am Dienstag
hatte Konkurrent Goldman Sachs mit einem deutlichen
Anstieg des Nettoergebnisses positiv überrascht. Nach
Börsenschluss in den USA werden außerdem Zahlen vom
IT-Dienstleister IBM und vom Internet-Konzern
Google erwartet.
Größter Verlierer im Dax waren K+S mit einem
Abschlag von gut zwei Prozent. Ein Händler führte das auf einen
Analystenkommentar und Quartalszahlen des norwegischen
Konkurrenten Yara zurück. Citigroup hatte K+S
heruntergestuft. Außerdem hatte der Düngemittelhersteller Yara
am Morgen wegen der schleppenden Nachfrage einen Gewinneinbruch
im zweiten Quartal vermeldet.
Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage standen auch
Deutsche Bank weit oben auf der Verlierliste mit einem
Minus von 1,2 Prozent.
MAN UND SALZGITTER IM PLUS
Im Dax gefragt waren dagegen die Papiere von MAN.
Sie gewannen 1,6 Prozent. Händler erklärten das Plus mit dem am
Vortag bekanntgegebenen Einstieg beim chinesischen
LKW-Hersteller Sinotruk<3808.HK>. Auf den Einkaufslisten der
Anleger standen auch Salzgitter weit oben. Die Aktien
des Stahlkonzerns kletterten um rund drei Prozent.
Für Gesprächsstoff sorgten einmal mehr die beiden Autobauer
Porsche und VW. Zeitungsberichten zufolge
wird sich wahrscheinlich VW-Patriarch Ferdinand Piech in dem
Machtkampf zwischen den Autobauern durchsetzen. Die
Porsche-Eigner hätten sich im wesentlichen auf Piechs Konzept
für ein Zusammengehen der beiden Firmen geeinigt, hatten "FTD"
und "Welt" berichtet. Zudem werde Porsche-Chef Wendelin
Wiedeking das Unternehmen verlassen. Ein Sprecher des
Sportwagenbauers sagte, von einer Einigung der Familien Porsche
und Piech nichts zu wissen. Außerdem bleibe Wiedeking im Amt.
Porsche-Aktien kletterten 3,6 Prozent, VW lagen 0,3 Prozent im
Plus.
(Reporter: Myria Mildenberger; redigiert von Georg Merziger)