* SPI erreicht neues Jahreshoch
* Julius Bär nach Halbjahresbericht fester
* Merrill-Hochstufung treibt Nobel Biocare und Straumann an
(Neu: aktualisierte Kurse)
Zürich, 27. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag weiter zugelegt. Positive Vorgaben aus dem Ausland und
die meist besser als erwartet ausgefallenen
Unternehmensergebnisse sorgten für steigende Kurse. Der breite
SPI<.SSHI> ereichte temporär gar ein neues Jahreshoch und den
höchsten Stand seit Herbst 2008.
Gedrückt wurde der Markt vor allem durch Gewinnmitnahmen bei
Credit Suisse und die Nennwertausschüttungen bei den
beiden Standardwerten ABB und Swiss Life.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss naehzu unverändert
bei 5761 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg bis zum neuen
Jahreshoch bei 4985 Punkten und notierte zuletzt um 0,3 Prozent
höher auf 4950 Punkten.
Im Zentrum des Interesses stand Julius Bär. Die
Aktien des Vermögensverwalters notierten nach einem bewegten
Verlauf zuletzt noch eine Spur höher. Der Gewinn sank um 37
Prozent auf 324 Millionen Franken und damit weniger stark als
von Analysten geschätzt. Die verwalteten Vermögen waren mit 299
Milliarden Franken um neun Prozent höher. Der
Netto-Neugeldzufluss im zukünftigen Private Banking halbierte
sich auf 3,8 Milliarden Franken. "Ein rundum gutes Ergebnis, das
viele überrascht hat", sagte ein Händler.
Die UBS-Aktien rutschten im späten Geschäft wieder
in die Verlustzone ab. Die Verhandlungen zwischen der Schweiz
und dem US-Justizministerium um Kundendaten der Grossbank
könnten sich verzögern. Ein detaillierter Vergleich könnte bei
Fristablauf am 3. August noch nicht vorliegen, erklärten mit der
Situation vertraute Kreise. "Ich wäre nicht überrascht, wenn
während der Telefonkonferenz am 29. Juli oder am Wochenende ein
erneuter Aufschub beantragt würde", sagte eine mit der Frage
vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Credit Suisse litten unter Gewinnmitnahmen und
verloren zwei Prozent. Die Aktien hatten sich in der
Vergangenheit besser als die von Konkurrent UBS entwickelt und
im Anschluss an den unerwartet guten Quartalsabschluss in der
Vorwoche stark angezogen.
Beim Elektrotechnikkonzern ABB und beim
Lebensversicherer Swiss Life wurden die Ausschüttungen
fällig, was die Titel gegen den Trend fallen liess und auch den
Gesamtmarkt um zwölf Zähler nach unten zog.
Die Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare und
Straumann verteuerten sich nach einer Hochstufung durch
Merrill Lynch um ein beziehungsweise fünf Prozent. Nobel Biocare
veröffentlicht am Mittwoch den Halbjahresbericht.
Trotz des weiter vorhandenen Risikoappetits der Anleger
stiegen auch die defensiven Schwergewichte Nestle und
Roche. Roche profitierte von einer Hochstufung durch
Exane BNP Paribas.
Mit spekulativen Käufen erklärten Händler die kräftigen
Kursanstieg bei den Aktien des Impstoffherstellers
Cytois und der im Bereich Elektroisolationen tätigen Von
Roll .
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von andrew
Thompson)