* Gewinnmithnahmen nach neuem Jahreshoch für SPI
* Julius Bär nach Halbjahresbericht höher
* Merrill-Hochstufung treibt Nobel Biocare und Straumann an
(Neu: Schlusskurse)
Zürich, 27. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag etwas fester geschlossen. Nachdem der breite SPI<.SSHI>
zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch erreicht hatte, kam es
erneut zu Gewinnmitnahmen. Diese belasteten insbesondere Credit
Suisse. Für tiefere Kurse sorgten zudem Verluste an der
Wall Street im frühen Handel. Im Moment sei der Markt einfach
überverkauft, hiess es bei Händlern.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,2 Prozent höher auf 5774,89
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg im Laufe des Tages auf ein
Jahreshoch bei 4985 Punkten, schloss dann allerdings lediglich
mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 4961,65 Punkten.
Im Zentrum des Interesses stand Julius Bär. Die
Aktien des Vermögensverwalters schlossen nach einem bewegten
Verlauf rund ein halbes Prozent höher. Der Gewinn sank um 37
Prozent auf 324 Millionen Franken und damit weniger stark als
von Analysten geschätzt. Die verwalteten Vermögen waren mit 299
Milliarden Franken um neun Prozent höher. Der
Netto-Neugeldzufluss im zukünftigen Private Banking halbierte
sich auf 3,8 Milliarden Franken. "Ein rundum gutes Ergebnis, das
viele überrascht hat", sagte ein Händler.
Die UBS-Aktien schlossen nach einigem auf und ab
ebenfalls um ein halbes Prozent höher. Beobachter befürchten die
Verhandlungen zwischen der Schweiz und dem US-Justizministerium
um Kundendaten der Grossbank könnten sich verzögern. Ein
detaillierter Vergleich könnte bei Fristablauf am 3. August noch
nicht vorliegen, erklärten mit der Situation vertraute Kreise.
"Ich wäre nicht überrascht, wenn während der Telefonkonferenz am
29. Juli oder am Wochenende ein erneuter Aufschub beantragt
würde", sagte eine mit der Frage vertraute Person der
Nachrichtenagentur Reuters.
Credit Suisse litten unter Gewinnmitnahmen und
verloren zwei Prozent. Die Aktien hatten sich in der
Vergangenheit besser als die von Konkurrent UBS entwickelt und
im Anschluss an den unerwartet guten Quartalsabschluss in der
Vorwoche stark angezogen.
Beim Elektrotechnikkonzern ABB und beim
Lebensversicherer Swiss Life wurden die Ausschüttungen
fällig, was die Titel gegen den Trend fallen liess und auch den
Gesamtmarkt um zwölf Zähler nach unten zog.
Die Zahnimplantate-Hersteller Nobel Biocare und
Straumann verteuerten sich nach einer Hochstufung durch
Merrill Lynch. Nobel Biocare veröffentlicht am Mittwoch den
Halbjahresbericht.
Trotz des weiter vorhandenen Risikoappetits der Anleger
stiegen auch die defensiven Schwergewichte Nestle und
Roche um ein, beziehungsweise zwei Prozent. Roche
profitierte von einer Hochstufung durch Exane BNP Paribas.
Mit spekulativen Käufen erklärten Händler die kräftigen
Kursanstieg bei den Aktien des Impstoffherstellers
Cytois und der im Bereich Elektroisolationen tätigen Von
Roll .
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)