(neu: Schlusskurse)
Zürich, 04. Aug (Reuters) - Besser als erwartete
US-Konjunkturdaten haben der Schweizer Börse am Mittwoch nach
durchzogenem Handel zu Gewinnen verholfen. Gestern hätten sich
die Anleger noch um die US-Wirtschaft gesorgt. Doch schon heute
seien die Befürchtungen etwas in den Hintergrund getreten, sagte
ein Händler. Grössere Ausschläge verzeichneten nur die Aktien
der Firmen, die Quartalszahlen bekanntgaben. Dabei stachen vor
allem die Titel des Uhrenkonzern Swatch mit einem Plus
von mehr vier Prozent heraus.
Der Bluechipindex SMI<.SSMI> schloss um 0,7 Prozent höher
auf 6380,30 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,6 Prozent
auf 5644,46 Zähler.
Im Fokus des Interesses standen die Swatch-Titel: Der
Uhrenkonzern Swatch hatte überraschend besser als erwartete
Halbjahreszahlen vorgelegt. Zudem äusserte sich das Unternehmen
optimistisch zu den weiteren Aussichten. Im Sog von Swatch
verteuerte sich auch der Kurs von Richemont um gut zwei
Prozent.
Die Aktien von Panalpina schnellten elf Prozent nach
oben. Der Logistikkonzern arbeitete ebenfalls besser als
Analysten prognostiziert hatten. Die Aktie erreichte den
höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
Dagegen fielen Petroplus um mehr als sieben
Prozent. Ölpreis und Lagerbewertung machten der Firma einen
Strich durch die Rechnung. Petroplus nannte für das zweite
Quartal einen Umsatz von 4,9 Milliarden Dollar und einen Verlust
von 119 Millionen Dollar.
Transocean schossen um gut acht Prozent nach oben.
Die Meldungen, dass der Ölkonzern BP - ein
Transocean-Kunde - das Leck im Golf von Mexiko endlich stopfen
könne, schob den Titel an. Der Ölbohrplattforbetreiber legt
zudem nach 22.00 Uhr (MESZ) noch den Zwischenbericht vor.
Swisscom konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen
und verloren 0,6 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer
Dividendenerhöhung auf bis zu 25 von 20 Franken je Aktie ist
nach Ansicht von Analysten sehr gross. Daher sollten Schwächen
als gute Einstiegsgelegenheit gesehen werden. "Swisscom ist wie
eine gute Obligation mit Staatsgarantie", sagte ein anderer
Händler.
Die Aktien der Banken drehten im Verlauf ebenfalls in die
Gewinnzone, nachdem die Baisssiers laut Händlern nach den
US-Daten damit begonnen hätten, ihre Positionen wieder
glattzustellen. Zunächst hatte eine Reihe enttäuschender
Bankabschlüsse aus Europa Abgaben ausgelöst. Die Aktie der
Credit Suisse holte ein Minus von mehr als 1,5 Prozent
praktisch auf und UBS stiegen um 0,4 Prozent, nachdem
sie am Mittag noch um ein Prozent tiefer gehandelt wurden.
Auch die Versicherungspapiere holten zunächst verlorenes
Terrain auf. Zurich legten ein Prozent zu und Swiss
Re lagen noch leicht im Plus. Beide Firmen legen am
Donnerstag ihr Ergebnis vor. Die direkten Konkurrenten AXA
und Münchener rück hatten am Morgen besser
als erwartete Resultate publiziert.
Die weniger konjunkturanfälligen Pharmatitel Novartis
und Roche sowie die schwergewichtete
Nestle-Aktien machten ebenfalls Verluste wett.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)
