BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Der Neukundenzustrom von Fernsehnutzern stimmt den Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet (ETR:FNTGn) nach neun Monaten optimistischer für das Gesamtjahr. Der Vorstand erwarte nun ein moderates Umsatzwachstum im laufenden Jahr, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstagabend in Büdelsdorf mit. Bisher war nur mit einem stabilen Verlauf gerechnet worden. Zwischen Januar und September legte der Umsatz um 2,9 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro zu.
Auch für wichtige Ertragskennziffern wird Freenet insgesamt etwas zuversichtlicher. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte bei 500 bis 515 Millionen Euro liegen. Bisher wurden 495 bis 515 Millionen angepeilt. Auch der freie Mittelzufluss dürfte mit 270 bis 285 Millionen Euro im laufenden Jahr etwas höher ausfallen als bisher mit 260 bis 280 Millionen Euro geplant.
In den ersten neun Monaten legte das operative Ergebnis um 0,8 Prozent auf 380,0 Millionen Euro zu, der freie Mittelzufluss legte leicht auf 219,9 Millionen Euro zu. Freenet begründete die Erhöhungen auch mit den weiterhin positiven Geschäftsaussichten für das vierte Quartal. Unter dem Strich legte der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen, der auf die Aktionäre entfällt, von 105,7 auf 182 Millionen Euro zu.
Freenet kommt weiter der Wegfall des sogenannten "Nebenkostenprivilegs" zu Gute: Seit dem Sommer dürfen die Vermieter die TV-Kosten nicht mehr pauschal über die Nebenkosten abrechnen, sodass Mieter frei ihren Fernsehanschluss wählen können. Seit Monaten werben Freenet und Konkurrenten wie die Deutsche Telekom (ETR:DTEGn) um Zuschauer und auch Vodafone (LON:VOD) versucht den Verlust seiner langjährigen Kunden klein zuhalten.