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Gewerkschaft fühlt sich in Lohnforderung von EZB bestätigt

Veröffentlicht am 19.10.2017, 15:26
© Reuters. A worker has a sign on helmet with text 'We are for 5%' as steel workers of Germany's IG Metall union protest for higher wages in Cologne

Berlin (Reuters) - Rufe aus der Europäischen Zentralbank (EZB) nach stärkeren Lohnerhöhungen finden Beifall im Gewerkschaftslager.

"Die IG Metall sieht sich mit ihrer Forderungsempfehlung für die Tarifrunde 2018 durch die EZB bestätigt", sagte ein Gewerkschaftssprecher am Donnerstag. Der Vorstand der IG Metall schlägt ein Plus von sechs Prozent für die 2018 anstehende Lohnrunde für die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie an. "Das ist angesichts des ungebrochenen Wachstums der Metall- und Elektroindustrie, einer insgesamt schwungvollen Konjunktur und angesichts der vorliegenden Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung mehr als angemessen."

© Reuters. A worker has a sign on helmet with text 'We are for 5%' as steel workers of Germany's IG Metall union protest for higher wages in Cologne

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sprach sich in der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" (Donnerstagausgabe) für kräftigere Lohnerhöhungen aus. "Angesichts der deutlich gesunkenen Arbeitslosenquoten würde man weltweit stärkere Lohnsteigerungen erwarten. Das geschieht nicht", sagte er. "Daher ist die neue Konstellation eingetreten, dass Notenbanken für höhere Lohnsteigerungen eintreten, um so eine adäquate Inflation zu erreichen."

Die Arbeitgeber fühlen sich nicht angesprochen. "Eine Einmischung der EZB in unsere Tarifverhandlungen wäre auch ein Affront gegen die grundgesetzlich geschützte Tarifautonomie", erklärte Gesamtmetall. Zudem habe die deutsche Metall- und Elektroindustrie die Tarife seit 2012 um fast 20 Prozent erhöht. "Da die Produktivität stagniert, schnellen die Arbeitskosten in die Höhe, was einen gefährlichen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit bedeutet", so Gesamtmetall. "Und eine schwächelnde deutsche Industrie wäre so ziemlich das letzte, was Europa - und die EZB - gebrauchen könnten."

Nowotny, der als Chef der österreichischen Notenbank im EZB-Rat sitzt, wies auf strukturelle Faktoren hin, die höhere Löhne verhinderten - etwa schrumpfende Kernbelegschaften, die die Gewerkschaften schwächten. Auf die Frage, ob Notenbanken etwas dagegen tun könnten, sagte Nowotny: "Unmittelbar nicht. Aber die Notenbanken haben Tarifentwicklungen immer kommentiert, bisher in der Form, dass man vor zu hohen Lohnabschlüssen gewarnt hat. Jetzt ist das anders".

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