😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

In Zuwanderungsdebatte scharfe Töne aus SPD gegen CSU

Veröffentlicht am 02.01.2014, 06:08
Aktualisiert 02.01.2014, 06:12
MAII
-
BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über angebliche Armutszuwanderung aus Bulgarien und Rumänien wird in der SPD ein deutlich schärferer Ton gegenüber dem Koalitionspartner CSU angeschlagen. 'Die CSU hat Europa nicht verstanden. Und offenkundig will sie es auch nicht', sagte der Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth, der 'Süddeutschen Zeitung' (Donnerstag). Er sprach von 'dummen Parolen', mit denen die CSU weder den bayerischen Stammtisch beherrschen noch in Berlin professionell regieren könne. 'Das ist nicht das Niveau, auf dem die große Koalition arbeiten darf', sagte Roth. Wenn es Probleme in einzelnen Kommunen gebe, stehe die SPD bereit, zu helfen. Die Klaviatur, auf der die CSU spiele, sei aber 'äußerst gefährlich'.

Roths Chef, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), ging ebenfalls auf Distanz zur CSU, wenn auch zurückhaltender. Er betonte in der Zeitung die Segnungen der Arbeitsmarkt-Öffnung in der EU: 'Deutschland hat davon ungemein und sicher viel mehr als andere profitiert.'

In der CDU hob Parteivize Armin Laschet erneut seine komplett andere Sichtweise hervor. Die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien werde 'ein Gewinn für unsere älter werdende Gesellschaft sein', sagte der Landeschef von Nordrhein-Westfalen und dortige frühere Integrationsminister der 'Passauer Neuen Presse' (Donnerstag). Er stellt aber auch klar: 'Nur wer einen Arbeitsplatz hat, kann nach Deutschland kommen.' Eine Einwanderung in die Sozialsysteme sei europarechtlich ausgeschlossen.

Der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, wies die Kritik an seiner Partei zurück. Er habe keinerlei Verständnis, 'wenn die CSU die Einhaltung des EU-Rechts fordert und dafür in die rechte Ecke gestellt wird', sagte Ferber der 'Augsburger Allgemeinen' (Donnerstag). Die europäische Rechtslage sei eindeutig: 'Jeder EU-Bürger darf sich 90 Tage lang in einem anderen EU-Land aufhalten, um sich eine Arbeitsstelle zu suchen. In dieser Zeit hat er keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Und er muss in sein Land zurückkehren, wenn er keinen Job findet.' Er gab sich zuversichtlich, das auch in deutsche Gesetze umsetzen zu können: 'Wir werden die richtige Balance finden.'

Seit Jahresbeginn gelten die Ausnahmen von der freien Arbeitsaufnahme in Europa nur noch für Bürger des jüngsten EU-Landes Kroatien, aber nicht mehr für Bulgaren und Rumänen. Die CSU und die Kommunalverbände fürchten nun eine Zuwanderungswelle von Menschen, die sich nicht selbst durch Arbeit finanzieren können. Während die EU-Kommission am Neujahrstag den Fall der Job-Schranken verteidigte, bekräftigte deshalb CSU-Chef Horst Seehofer die Forderung nach schärferen Regeln gegen Armutszuwanderung. Die Christsozialen, die neben der Europawahl im Mai bereits im März Kommunalwahlen bestehen müssen, denken an eine dreimonatige Sperrfrist für Sozialhilfe und ein Wiedereinreiseverbot für ausgewiesene Betrüger./and/DP/mmb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.