Gegen die Deutsche Bank sind in Italien strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Marktmanipulation beim Verkauf von Staatsanleihen eingeleitet worden. Die italienischen Verbraucherschutzverbände Adusbef und Federconsumatori erklärten am Freitag, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im süditalienischen Trani richteten sich gegen fünf frühere Topmanager, darunter auch Ex-Chef Josef Ackermann. Ihren Angaben zufolge beschlagnahmte die Polizei am italienischen Sitz der Deutschen Bank bereits Dokumente und E-Mails.
Die Verbraucherschützer werfen der Deutschen Bank vor, zwischen Januar und Juni 2011 in großem Stil italienische Staatsanleihen verkauft zu haben und diese als "tragfähig" bezeichnet zu haben. In den Zeitraum fiel allerdings die italienische Schuldenkrise, die letztlich zum Rücktritt von Regierungschef Silvio Berlusconi geführt hatte.
Die Deutsche Bank erklärte, sie arbeite mit den Behörden in dem Fall eng zusammen. Das Geldhaus habe bereits 2011 der italienischen Börsenaufsicht Consob auf eine ähnliche Anfrage hin Auskünfte und Unterlagen zur Verfügung gestellt.