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Japans Notenbank will Niedrigzinsen noch lange beibehalten

Veröffentlicht am 31.07.2018, 10:30
© Reuters. FILE PHOTO: A Japanese flag flutters atop the Bank of Japan building in Tokyo
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- von Leika Kihara und Stanley White

Tokio (Reuters) - Die japanische Notenbank will wegen der anhaltend schwachen Inflation die Zinsen noch für längere Zeit extrem niedrig halten.

Die billionenschweren Anleihenkäufe, mit denen die Konjunktur angeschoben werden soll, würden jedoch künftig etwas flexibler gestaltet, kündigte die Bank von Japan am Dienstag an. Es werde länger als erwartet dauern, bis die Inflation anziehe, räumte Zentralbankchef Haruhiko Kuroda ein. Die Währungshüter streben eine Teuerung von zwei Prozent als optimales Niveau für die Wirtschaft an, verfehlen diese Marke aber seit Jahren. Den Strafzins auf Einlagen von Geschäftsbanken beließ die Notenbank bei minus 0,1 Prozent.

An der Börse in Tokio war teilweise mit größeren Schritten in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik gerechnet worden. Zehnjährige Staatsanleihen waren daraufhin stark gefragt, was ihre Rendite zeitweise um vier Punkte auf 0,06 Prozent drückte. "Es ist klargeworden, dass die Anpassungen keine Beendigung der Politik oder Zinsanhebungen bedeuten", sagte Naomi Muguruma, Volkswirtin beim Wertpapierhändler Mitsubishi (T:7211) UFJ Morgan Stanley (NYSE:MS) Securities. Am Devisenmarkt büßte der Yen zum Dollar leicht ein. "Die Bank von Japan hat uns in unserer Ansicht bestätigt, dass die Geldpolitik in Japan unbeeindruckt von den Entscheidungen der US-Fed und der EZB noch längere Zeit extrem expansiv bleiben wird", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt bei der Landesbank LBBW. In den USA wird die Fed, die bereits seit längerem die Schlüsselsätze wieder anhebt, an diesem Mittwoch ihren Zinsbeschluss veröffentlichen.

© Reuters. FILE PHOTO: A Japanese flag flutters atop the Bank of Japan building in Tokyo

Er sehe gegenwärtig keinen Bedarf für eine zusätzliche geldpolitische Lockerung, sagte Notenbank-Chef Kuroda. Es sei das erste Mal, dass die Bank von Japan einen Zinsausblick - in der Fachwelt "Forward Guidance" genannt - vorgelegt habe. "Wir haben das eingeführt, um das Vertrauen der Märkte in unsere Politik sicherzustellen." Dabei habe sie sich an den Sprachregelungen anderer Zentralbanken orientiert. Eine ähnliche Wortwahl hatte in der Vergangenheit auch die Europäische Zentralbank (EZB) gewählt, um die Zinserwartungen an den Börsen zu steuern.

Japans Zentralbank kündigte zudem an, bei ihren Anleihenkäufen künftig größere Schwankungen in der 10-jährigen Rendite von Staatsanleihen um ihr Ziel von null Prozent zuzulassen. Das Kaufvolumen soll weiterhin bei 80 Billionen Yen - rund 615 Milliarden Euro - liegen.

Eine Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und stockenden Investitionen hatte die japanische Wirtschaft viele Jahre fest im Griff. Doch trotz der ultra-lockeren Geldpolitik zieht die Inflation weiterhin kaum an. So nahm sie unter Ausschluss der schwankungsanfälligen Nahrungsmittelpreise im Juni nur leicht auf 0,8 von zuvor 0,7 Prozent im Mai zu - noch immer deutlich entfernt vom Zwei-Prozent-Ziel.

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