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Baupreise für Wohnungen steigen wie seit 2008 nicht mehr

Veröffentlicht am 10.10.2017, 12:37
© Reuters. A worker walks on scaffoldings at an apartment building in Berlin

Berlin (Reuters) - Bauen in Deutschland verteuert sich so stark wie seit neun Jahren nicht mehr.

Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude kostete im August 3,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. "Das ist der höchste Anstieg seit August 2008", teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Die Preise beziehen sich auf Leistungen am Bauwerk einschließlich der Umsatzsteuer. Wohnungswirtschaft und Bauindustrie machen vor allem Kapazitätsengpässe und eine Flut neuer Vorschriften für die Entwicklung verantwortlich.

"Der Anstieg ist das Ergebnis von Angebot und Nachfrage", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Heiko Stiepelmann. "Die Preise spiegeln Knappheitsverhältnisse angesichts der guten Baukonjunktur wider." Nach Jahren der Flaute stellt das Bauhauptgewerbe inzwischen wieder zunehmend ein: Im kommenden Jahr soll erstmals seit 2003 die Marke von 800.000 Beschäftigten überschritten werden.

"Ein weiterer Kostentreiber ist die Normenflut", sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Axel Gedaschko. Die Zahl der Bauvorschriften habe sich seit 1990 auf mittlerweile 20.000 mehr als vervierfacht. "Ob Lärm-, Brandschutz- oder Energieeinsparverordnung und Barrierefreiheit, das alles treibt die Kosten", sagte auch Stiepelmann. Die Bauindustrie fordert daher, auf weitere Verschärfungen - etwa der Energieeinsparverordnung - zu verzichten. "Wir brauchen eine Atempause, um die Probleme auf dem Wohnungsmarkt anzugehen", sagte Stiepelmann.

© Reuters. A worker walks on scaffoldings at an apartment building in Berlin

Die Wohnungswirtschaft sieht das ähnlich und fordert zudem, das Bauen mit vorgefertigten Teilen zu fördern. "Es bietet die Möglichkeit, Bauverfahren zu vereinfachen und zu verkürzen", sagte Gedaschko. "Um den hohen Wohnungsbedarf zu decken, sollte eine neue Regierung daher die serielle und standardisierte Bauweise bis hin zur Modernisierung fördern und dazu eine bundesweit gültige bauliche Zulassung für diese Gebäude ermöglichen."

Erdarbeiten verteuerten sich dem Statistikamt zufolge mit 4,6 Prozent besonders stark. Bei Klempner-, Gerüst- sowie Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten lag das Plus bei jeweils knapp vier Prozent. Nicht nur für Wohnungen müssen Bauherren tiefer in die Taschen greifen, sondern auch für Bürogebäude. Hier zogen die Neubaupreise um 3,2 Prozent an. Bei gewerblichen Betriebsgebäuden gab es einen Aufschlag von 3,3 Prozent, im Straßenbau von 4,2 Prozent.

Das Bauhauptgewerbe meldet derweil kräftig steigende Umsätze. Im Juli lagen sie um 8,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Hochbau erhöhten sich die Einnahmen um 11,8 Prozent, im Tiefbau um 5,4 Prozent.

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