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Künstliche Intelligenz könnte Preise im Internet steigen lassen

Veröffentlicht am 03.07.2018, 16:33
Aktualisiert 03.07.2018, 16:40
© Reuters. An artificial Intelligence project utilizing a humanoid robot from French company Aldebaran and reprogramed for their specific campus makes its debut as an assistant for students attending Palomar College in San Marcos, California

Berlin (Reuters) - Künstliche Intelligenz könnte sich nach Einschätzung von Experten als Preistreiber im Internet-Handel erweisen.

Zur Festlegung von Preisen im Online-Handel würden zunehmend Algorithmen eingesetzt, erklärte die Monopolkommission am Dienstag in Berlin nach der Übergabe ihres neuen, rund 400 Seiten starken Gutachtens an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Diese Algorithmen könnten künftig lernen, sich an andere Preise im Netz anzupassen oder sich über unterschiedliche Händler hinweg abzustimmen. "Eine Sorge, die die Wettbewerber haben, ist, dass es durch Künstliche Intelligenz dazu kommt, dass die Preisalgorithmen merken: Ups, das ist ja schön, wenn wir alle gemeinsam die Preise erhöhen", warnte der Vorsitzende der Kommission, Achim Wambach.

© Reuters. An artificial Intelligence project utilizing a humanoid robot from French company Aldebaran and reprogramed for their specific campus makes its debut as an assistant for students attending Palomar College in San Marcos, California

Derzeit geschehe dies zwar noch nicht, in Zukunft könne es aber dazu kommen. "Das ist eine Möglichkeit, wir sehen das Gefährdungspotenzial", sagte Wambach, der zugleich Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist. Um dagegen vorgehen zu können, werde man bei den erhöhten Preisen ansetzen müssen statt wie bisher üblich bei Absprachen. "Es gibt ja dann keine expliziten Absprachen, das sind dann Algorithmen, die sich koordinieren, und wenn die mit Künstlicher Intelligenz betrieben werden, dann sieht man es nicht mal in der Formel des Algorithmus, weil die ja selbst lernen", erklärte Wambach.

Er gehe davon aus, dass Verbraucherschutzverbände solche Preissteigerungen zuerst entdecken würden. Die Monopolkommission empfehle der Bundesregierung daher, den Verbänden in diesen Fällen das Recht zu geben, eine Untersuchung durch die Kartellbehörden anzuregen. Das Kartellamt müsste dann begründen, wenn es eine Prüfung ablehne. Die Monopolkommission forderte die Bundesregierung zudem auf, die Haftung für wettbewerbsrechtliche Verstöße durch Algorithmen zu klären. Es stelle sich die Frage, ob der betroffene Internet-Händler oder der Entwickler des Algorithmus für Schäden aufkommen müsse.

Altmaier sagte eine Prüfung der Vorschläge zu. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir von Algorithmen schon alles verstanden haben - und zwar sowohl wie sie heute funktionieren und wie sie auch in einigen Jahren oder Jahrzehnten funktionieren werden", erklärte er. Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Expertengremium, das die Bundesregierung seit den 70er Jahren in Fragen des Wettbewerbs berät. Sie legt all zwei Jahre ein Gutachten vor. Die Bundesregierung plant derzeit eine Modernisierung des Wettbewerbsrechts, das unter anderem an die Digitalisierung angepasst werden soll. Sie will dazu demnächst eine Kommission einsetzen.

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