FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Russland-Krise könnte Metro (XETRA:MEOG) noch teuer zu stehen kommen. Der niedrige Kurs der russischen Währung belastet das operative Ergebnis des Handelskonzerns möglicherweise um rund 200 Millionen Euro, wie Konzernchef Olaf Koch in einem Gespräch mit der Wirtschaftswoche sagte. Bleibe der Wechselkurs dauerhaft auf einem Niveau von 80 Rubel für einen Euro, dann sei dies nicht mehr zu kompensieren. Im operativen Geschäft hingegen seien keine Rückgänge zu spüren. "Aus Sorge, dass der Rubel weiter an Wert verliert, haben viele Russen Einkäufe vorgezogen", sagte Koch. Besonders profitiert habe davon die Elektroniktochter Media Markt. Metro wolle trotz der Importsanktionen leistungsfähig bleiben und seine Marktanteile ausbauen.
Auch zu einer anderen Metro-Tochter nahm Koch im Interview mit dem Magazin Stellung. Was Kaufhof angehe, so stehe ein Verkauf aktuell nicht an und es sei auch nichts in Sicht. Dies werde erst wieder ein Thema, wenn es solide und belastbare Angebote gebe. Bis dahin soll die Warenhaus-Sparte weiter modernisiert und der Online-Handel gestärkt werden. Die Tochter war von Metro eigentlich schon vor geraumer Zeit ins Schaufenster gestellt worden. Mit Blick auf den kriselnden Konkurrenten Karstadt wird auch bereits seit Jahren über eine Fusion der beiden Ketten spekuliert - dem hatte Metro aber erst im vergangenen Jahr eine klare Absage erteilt.