Investing.com - Der US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, die Märkte hätten auf die Aussagen der Fed überreagiert.
Gestern erhöhte die US-Notenbank Fed den US-Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 2,25 Prozent bis 2,50 Prozent. Gleichzeitig setzten die Währungshüter ihre Zinsprognosen von drei auf zwei Zinsschritte im Jahr 2019 herab.
Mit der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell nahm das Übel seinen Lauf, als er gewissermaßen sagte, der Fed-Put, also das Sicherheitsnetz, das die US-Zentralbank in den letzten Jahren seit der globalen Finanzkrise unter die Märkte gespannt hatte, ist tot.
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Powell sagte, der Bilanzabbau werde auf Autopilot bleiben. Aktuell reduziert die Fed ihre Bilanzsumme um monatlich 50 Milliarden Dollar, nur 21 Milliarden Dollar weniger als das milliardenschwere Kaufprogramm begann. Damit strafft die US-Notenbank die finanziellen Bedingungen monatlich so stark, dass ein Zinsschritt weniger im Jahr 2019 da nicht stark ins Gewicht fallen dürfte.
2019 dürfte dem Markt bei Fortsetzung des Bilanzabbaus in dem aktuellen Tempo Liquidität in Höhe von 600 Milliarden Dollar entzogen werden. Damit entzieht die Fed auch den Märkten ihr so wichtiges Lebenselixier - billiges Geld.
"Solange sich der Ausverkauf am Aktienmarkt nicht auf die Realwirtschaft auswirkt, dürfte die Fed ihren Straffungszyklus fortsetzen", so der Hedgefonds-Manager Tepper in einem Interview mit CNBC.
Und Powell sagte ja gestern: "Wir blicken nicht auf einzelne Märkte, sondern auf die allgemeinen finanziellen Bedingungen, die aus unserer Geldpolitik folgen."
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Der Ausverkauf ist also nicht längst nicht vorbei. Der Dow Jones rutsche gerade sogar unter die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten und markierte damit ein neues Jahrestief. Der marktbreitere S&P 500 verliert 40 Punkte auf 2.466 Zähler und die Technologie-Börse Nasdaq Composite kollabiert um mehr als 2 Prozent auf 6.495 Zähler.
von Robert Zach