MARTINSRIED (dpa-AFX) - Gestiegene Forschungsausgaben haben das Ergebnis des Biotechnologie-Unternehmens Morphosys F:MOR im zweiten Quartal wie erwartet belastet. Zwischen April und Ende Juni sei ein Verlust von gut einer halben Million Euro angefallen, teilte das im TecDax F:TDXP notierte Unternehmen am Montag in Martinsried mit. Im Vorjahr hatte noch ein Plus von rund elf Millionen Euro in den Büchern gestanden.
Analysten hatten im zweiten Quartal aber mit einem noch höheren Verlust gerechnet. Zudem äußerte sich Morphosys beim Gewinnausblick etwas optimistischer als zuletzt.
Der Umsatz brach im zweiten Quartal um rund die Hälfte auf 14,7 Millionen Euro ein. Die Vorjahreszahlen sind aber wegen eines damals abgeschlossenen Lizenzabkommens mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (FSE:GS7) (ISE:GSK) für das klinische Antikörper-Programm MOR103 schwer vergleichbar. Mit dem Ergebnis des zweiten Quartals liegt der Evotec-Konkurrent F:EVT zudem auf Kurs zu seinen Jahreszielen.
Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für 2014. Demnach wird im laufenden Jahr ein Umsatzrückgang auf 58 Millionen Euro bis 63 (2013: 78) Millionen Euro erwartet. Vor Zinsen und Steuern werde im Prinzip weiter ein Verlust (Ebit) zwischen 16 und 11 Millionen Euro erwartet, wobei das Management einen Wert von 11 Millionen Euro erwartet. 2013 hatte das Unternehmen operativ noch 9,9 Millionen Euro verdient.
Die Investitionen in firmeneigene Produkte und Technologien sollen von 31,7 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 36 Millionen bis 41 Millionen Euro steigen. Am Aktienmarkt spielten Quartalsahlen bei Biotech-Unternehmen zuletzt ohnehin eine eher untergeordnete Rolle. Die Investoren blickten in den vergangenen Monaten vor allem auf die Chancen künftiger Medikamente oder Wirkstoffe - und hier konnte Morphosys in den vergangenen Wochen einige viel versprechende Ankündigungen machen.
Der Kurs des Morphosys-Papiers legt seit Mitte 2012 ständig zu. Am Freitag hatte sich die Aktie um knapp vier Prozent auf 72,25 Euro verteuert und notierte damit wieder knapp unter dem 14-Jahres-Hoch von 72,72 Euro von Anfang Dezember. Vor zwei Jahren hatte das Papier noch weniger als 20 Euro gekostet. Am Montag ging es nach Bekanntgabe der Zahlen vorbörslich weiter nach oben.br