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ROUNDUP 2: Deutsche Telekom überzeugt - Aktie auf höchstem Stand seit 2001

Veröffentlicht am 08.08.2024, 16:46
Aktualisiert 08.08.2024, 17:00
© Reuters.
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(neu: aktualisierter Kurs, neue Marktkapitalisierung, Analysten, Details zum Fernsehen)

BONN (dpa-AFX) - Eine unerwartet hohe Nachfrage nach Mobilfunkverträgen hat der Deutschen Telekom erneut ein starkes Quartal beschert. Zwischen April und Juni wuchs die Zahl der Vertragskunden hierzulande unter den eigenen Marken um 311.000, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn bekannt gab. Dies lag an einem anhaltend großen Interesse an Bündelangeboten wie Familienverträgen. An der Börse sorgten die Zahlen und eine leicht erhöhte Prognose für gute Laune.

Der Kurs der Telekom-Aktie stieg auf den höchsten Stand seit 2001. Zuletzt notierte die Aktie noch zweieinhalb Prozent höher bei 24,51 Euro, nachdem sie zwischenzeitlich 24,55 Euro das Stück kostete. Analysten und Händler lobten das Zahlenwerk.

Mit der Neukundenzahl übertraf die Mutter von T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) die Erwartungen. Entsprechend stark legte auch der mobile Service-Umsatz zu - an dieser Art von Erlös verdienen Telekom-Unternehmen deutlich mehr als mit margenarmer Hardware.

"Auf dem Heimatmarkt dürfte sich die Entwicklung des operativen Ergebnisses nun beschleunigen", schrieb Analyst Polo Tang von der schweizerischen Großbank UBS (SIX:UBSG). In den zuletzt unsicher gewordenen Zeiten seien die Aktien eine günstige und defensive Alternative. Goldman-Sachs-Analyst Andrew Lee sieht einen anhaltend starken Wachstumstrend in Deutschland.

Die Fußball-EM in Deutschland und eine Neuregelung für Kabelanschlüsse wirkten sich positiv auf die Zahl der TV-Kunden aus. Nach dem Ende des "Nebenkostenprivilegs", bei dem Mieter für ihren Fernsehanschluss über die Betriebskosten zahlen mussten und Kabelnetzbetreiber wie Vodafone (LON:VOD) dadurch einen großen Vorteil hatten, ist Deutsche Telekom (ETR:DTEGn) etwas im Aufwind. Nach Abzug von Kündigungen seien bei Magenta TV im zweiten Quartal 114.000 Kunden hinzugekommen. Insgesamt sind es jetzt rund 4,5 Millionen.

Seit dem 1. Juli dürfen Kosten für das Fernsehsignal nicht mehr über die Nebenkostenrechnung auf den Mieter umgelegt werden. Diese Möglichkeit hatte es jahrzehntelang gegeben, was etwa Platzhirsch Vodafone einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bescherte, auch "Nebenkostenprivileg" genannt. Die Deutschlandtochter eines britischen Konzerns hatte rund 8,5 Millionen Kunden, die über diesen Weg für den TV-Anschluss zahlten - ob sie wollten oder nicht. Die Vermieter hatten entsprechende Sammelverträge abgeschlossen.

Im Vergleich zu den starken Einbußen von Vodafone hält sich der Zugewinn der Telekom mit rund 187.000 Kunden seit Jahresbeginn in Grenzen. Darauf angesprochen, weist Finanzchef Christian Illek darauf hin, dass es auch Kunden gebe, die gar kein lineares TV mehr wollten. "Die sind aus dem Zwangsanschluss raus gegangen und wollen überhaupt keinen TV-Anschluss mehr." Wie viele das sind, sei unklar. "Aber insgesamt sind wir mit der TV-Entwicklung wunderbar zufrieden", sagt der Telekom-Vorstand.

Auf Konzernebene legte der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf fast 28,4 Milliarden Euro zu. Das war ebenfalls mehr als von Branchenexperten errechnet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) kletterte um 7,8 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro.

Unter dem Strich verdiente die Telekom knapp 2,1 Milliarden Euro nach rund 1,5 Milliarden im Jahr zuvor. Der freie Mittelzufluss sprang um fast 50 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro nach oben, was auch an reduzierten Investitionen liegt. DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger hob hervor, dass der bereinigte Barmittelzufluss die Markterwartung übertroffen habe. Ein wesentlicher Grund dafür sei das überraschend geringe Investitionsvolumen.

Der Vorstand erhöhte die Prognose für den freien Mittelzufluss (Free Cashflow AL) leicht auf rund 19 Milliarden Euro. Bislang hatte er einen Wert von 18,9 Milliarden auf dem Schirm. Das Jahresziel eines bereinigten operativen Gewinns (Ebitda AL) von 42,9 Milliarden Euro blieb unverändert.

Die Telekom-Anteile entwickeln sich vor allem seit Anfang Juni deutlich besser als der Dax und gehören daher im bisherigen Jahresverlauf mit einem Plus von jetzt fast 13 Prozent zu den zehn stärksten Dax-Titeln. Mit einem Börsenwert von 122 Milliarden Euro ist die Telekom nach SAP (ETR:SAPG) (229 Mrd Euro) und Siemens (ETR:SIEGn) (127 Mrd Euro) der drittwertvollste Konzern Deutschlands.

Der Börsenwert der Telekom wird dabei vor allem von der US-Tochter bestimmt. Diese kommt in New York auf einen Börsenwert von knapp 225 Milliarden Dollar oder umgerechnet knapp 206 Milliarden Euro. Die Bonner halten etwas mehr als die Hälfte der Anteile. Das Paket ist also derzeit alleine mehr als 100 Milliarden Euro wert und steuert damit mehr als 80 Prozent der Telekom-Marktkapitalisierung bei.

T-Mobile US hatte bereits Mitte vergangener Woche Zahlen vorgelegt und erneut die Konkurrenz hinter sich gelassen. Nach Abzug von Kündigungen kamen zwischen April und Ende Juni 777.000 Mobilfunkkunden hinzu und damit bei Weitem mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten.

Im zweiten Quartal stieg der Konzernumsatz um drei Prozent auf fast 19,8 Milliarden US-Dollar (18,3 Mrd Euro). Dabei legte T-Mobile US mit dem werthaltigeren Service-Umsatz etwa mit Daten stärker zu als mit dem Verkauf von Hardware, an denen Telko-Unternehmen kaum etwas verdienen. Die Aktie legte zuletzt um gut ein Prozent zu.

Bereinigt um Sondereffekte stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) um fast neun Prozent auf acht Milliarden Dollar. Unter dem Strich verzeichnete T-Mobile US wegen weggefallener Integrationskosten einen Gewinnsprung um knapp ein Drittel auf fast drei Milliarden Dollar.

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