📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP 2/Schuldenkrise: Puerto Rico bittet US-Kongress um Hilfe

Veröffentlicht am 02.05.2016, 19:24
Aktualisiert 02.05.2016, 19:25
© Reuters.  ROUNDUP 2/Schuldenkrise: Puerto Rico bittet US-Kongress um Hilfe

(neu: Pressekonferenz Gouverneur, aktualisierte Zahlen, Hintergrund)

SAN JUAN (dpa-AFX) - Angesichts der schweren Staatsschuldenkrise in Puerto Rico hat der Gouverneur des US-Außengebiets den Kongress in Washington um Hilfe gebeten. "Der Kongress muss handeln", sagte Alejandro García Padilla am Montag. "Unser größter Feind in Puerto Rico und den Vereinigten Staaten ist das Politik-Geschacher." Der Kongress solle den Weg für eine Restrukturierung der Schulden freimachen. Gelinge dies nicht, müsse die Karibikinsel mit den Gläubigern auf freiwilliger Basis über die Rückzahlung der Kredite verhandeln. Das sei sehr kompliziert, sagte García Padilla.

Derzeit liegt ein Gesetzesentwurf beim Kongress in Washington, der ein Insolvenzverfahren nach dem sogenannten Chapter-9-Verfahren für Puerto Rico ermöglich soll. Es gibt aber sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern Vorbehalte gegen die Initiative. Der Kongress hat noch bis zum 9. Mai Sitzungspause.

Puerto Rico war am Montag Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe nicht nachgekommen. Die staatliche Entwicklungsbank werde ausstehende Zahlungen in Höhe von 367 Millionen US-Dollar (322 Millionen Euro) nicht leisten, sagte García Padilla. Ausstehende Zinsen in Höhe von 22 Millionen Dollar seien hingegen beglichen worden. Zudem habe seine Regierung für Kredite von 33 Millionen Dollar einen Aufschub mit den Gläubigern ausgehandelt.

"Die Entscheidung, nicht zu zahlen, war eine schwierige Entscheidung, die ich lieber nicht getroffen hätte", sagte García Padilla. Der Gouverneur erklärte per Dekret den Notstand für die staatliche Entwicklungsbank. "Das Ziel ist es, die grundlegenden Dienstleistungen für unsere Leute aufrecht zu erhalten", sagte García Padilla. "Unterdessen setzt Puerto Rico seinen Kampf gegen die schlimmste finanzielle und humanitäre Krise seiner Geschichte fort."

Angesichts der schwierigen Situation rief der Gouverneur seine Landsleute zu Geschlossenheit auf: "Wir müssen stark und einig sein, dann wird es vorwärts gehen." Schuldzuweisungen aus den USA verbat er sich. Puerto Rico habe sich nicht allein in die missliche Lage manövriert. Gleichzeitig appellierte García Padilla an die Solidarität des Mutterlands. Puerto Rico habe in schwierigen Zeiten auch immer treu zu den Vereinigten Staaten gestanden.

Puerto Rico befindet sich seit Monaten in einer schweren Haushaltskrise. Insgesamt liegt die Schuldenlast des Landes und seiner staatlichen Einheiten bei rund 70 Milliarden US-Dollar. Derzeit laufen Gespräche mit den Gläubigern über eine Reduzierung der Schuldenlast. Zuletzt war es im August bei einer öffentlichen Anleihe zu einem Zahlungsverzug gekommen.

Puerto Rico gehört zum Territorium der USA. Es ist aber kein US-Bundesstaat, sondern hat als selbstverwaltetes Außengebiet einen Sonderstatus. Deshalb kann sich die Karibikinsel auch nicht nach US-Insolvenzrecht für bankrott erklären, wie es beispielsweise die Stadt Detroit getan hat.

Nachdem eine Reihe von Steuervergünstigungen ausgelaufen waren, bauten zahlreiche Unternehmen in Puerto Rico Arbeitsplätze ab. Die Regierung stopfte die Löcher im Haushalt mit neuen Schulden. Puerto Rico ist für Investoren ausgesprochen attraktiv, weil US-Bürger für Kapitalerträge keine Einkommensteuer zahlen müssen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.