ROUNDUP 2: Teamviewer erwartet in schwierigem Markt mehr Marge - Aktie verliert

Veröffentlicht am 06.11.2024, 11:26
Aktualisiert 06.11.2024, 11:30
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(neu: Kurs aktualisiert, Stimmen.)

GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Teamviewer (ETR:TMV) setzt sich bei der operativen Marge in diesem Jahr dank eines überraschend guten dritten Quartals ein höheres Ziel. Beim Erlös schlägt sich allerdings das weiter schwierige Umfeld nieder, die Göppinger grenzten ihre Umsatzerwartungen im unteren Bereich der bisherigen Zielspanne ein. "Der Markt für IT und Software bekommt aktuell nicht viel Rückenwind", sagte Vorstandschef Oliver Steil im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX zur Umsatzentwicklung. "Wir sind dennoch zufrieden mit unseren Ergebnissen, und die Pipeline für das vierte Quartal sieht gut aus. Nach der US-Wahl gibt es vermutlich auch weniger Unsicherheit im Markt." Die Aktie rutschte am Mittwoch deutlich ab.

Das Papier fiel am Vormittag um 9,5 Prozent auf 12,15 Euro. In diesem Jahr steht damit ein Kursverlust von über 14 Prozent zu Buche. Analysten hatten sich bisher beim Umsatz einen Wert am oberen Ende der neuen Jahresprognose ausgerechnet, bei der operativen Marge waren sie pessimistischer als nun das Unternehmen.

Börsianer zeigten sich etwas enttäuscht vom Abschneiden Teamviewers bei den sogenannten Billings, den in Rechnung gestellten Umsätzen. Sie geben vor allem die aktuelle Nachfrage wieder und können auch Umsätze der Zukunft beeinflussen.

Ein Händler verwies auf die Rechnungsstellungen als negativen Punkt im Zahlenwerk. Kritisch zu den Billings äußerte sich auch Wassachon Udomsilpa von der kanadischen Bank RBC, weil sie die durchschnittlichen Expertenschätzungen um zwei Prozent verfehlt hätten. Das ändere aber nichts daran, dass die Aktien nach wie vor attraktiv bewertet seien. Ähnliches sagte DZ-Bank-Analyst Armin Kremser. Seiner Ansicht nach hat Teamviewer ein "recht starkes Quartal abgeliefert".

Teamviewer-Chef Steil plant 2025 jetzt zwischen 662 und 668 Millionen Euro Umsatz zu erzielen. Vom Erlös will der Manager mindestens 44 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) einbehalten, wie das MDax-Unternehmen mitteilte. Bisher hatte Teamviewer einen Umsatz von 660 bis 685 Millionen Euro anvisiert und eine operative Marge von mindestens 43 Prozent.

Im dritten Quartal sorgte der zusammengestrichene Sponsorenvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United (NYSE:MANU) für einen deutlichen Schub beim operativen Gewinn. Während der Umsatz wie erwartet um 7 Prozent auf 168,7 Millionen Euro wuchs, legte das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis um 15 Prozent auf 81 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge zog um 4 Prozentpunkte auf 48 Prozent an. Mit so viel Ergebnis hatten Experten nicht gerechnet. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um die Hälfte auf 39,5 Millionen Euro, auch weil bestimmte Kaufpreisabschreibungen für Übernahmen in der Vergangenheit wegfielen.

Teamviewer kämpft seit einigen Quartalen gegen eine zurückhaltende Spendierfreude der Kunden an. Auch andere IT-Unternehmen beklagen derzeit ein schwaches Umfeld, vor allem in Deutschland und im Mittelstand, wo sich die schwierige konjunkturelle Lage und Unsicherheit vermehrt niederschlagen.

Bei Großkunden läuft es aber besser. Im dritten Quartal nahm Teamviewer hier mit einem Wachstum von über einem Fünftel Tempo auf. "Das Enterprise-Segment entwickelt sich sehr gut. Wenn der Markt positiver wäre, würden wir wohl noch mehr Dynamik sehen", sagte Steil.

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