ROUNDUP: Regierungschef: 'Grönland gehört den Grönländern'

Veröffentlicht am 08.01.2025, 16:47
Aktualisiert 08.01.2025, 17:00

KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Inmitten der Kontroverse um Donald Trumps Aussagen zur Kontrolle über Grönland hat der grönländische Regierungschef Múte B. Egede seine Sicht der Dinge klargemacht. "Grönland gehört den Grönländern. Das möchte ich einfach wiederholen", sagte der Politiker von der größten Insel der Erde dem Rundfunksender DR bei seiner Ankunft am Flughafen von Kopenhagen. In der dänischen Hauptstadt kam Egede mit König Frederik X. zusammen, ohne dass nähere Details zu ihrem Treffen bekannt wurden.

Der designierte US-Präsident Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit vorgeschlagen, das zum dänischen Königreich zählende Grönland zu kaufen. In den vergangenen Wochen hat er erneut mehrfach Interesse an der Insel geäußert. Im Dezember ließ er wissen: "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind."

Trump-Sohn zu Gast in Grönland

Am Dienstag besuchte Trumps Sohn Donald Trump Jr. die Insel - offiziell handelte es sich um eine private Reise. Trump Senior hatte am selben Tag auf einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago nicht ausgeschlossen, militärischen oder wirtschaftlichen Zwang anzuwenden, um die Kontrolle über Grönland oder auch über den Panama-Kanal zu erlangen. Es handle sich seiner Ansicht nach um ernsthafte Aussagen, sagte Egede dazu dem Sender DR.

Egedes Treffen mit König Frederik war ursprünglich für den Morgen angesetzt gewesen, von dem Grönländer dann aber aus Termingründen auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die Zusammenkunft mit dem Staatsoberhaupt fand letztlich am Nachmittag auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen statt, ohne dass im Anschluss Näheres dazu bekannt wurde, was die beiden besprochen hatten. Bei der Ankunft und beim Verlassen des Schlosses nur knapp 40 Minuten später äußerte sich Egede nicht vor der Presse.

Dass Egede die Zusammenkunft zunächst verschoben hatte, wurde in Kopenhagen als klar abweisendes Signal gegenüber Dänemark und eine Machtdemonstration von grönländischer Seite wahrgenommen. Im Frühjahr 2025 steht auf Grönland eine planmäßige Parlamentswahl an. Die Unabhängigkeit von Dänemark ist dabei ein großes Thema im Wahlkampf.

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