MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Großbank Santander (BME:SAN) kann die inzwischen wieder sinkenden Zinsen weiter gut verkraften. Im dritten Quartal zog der Gewinn um 12 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro an, wie der Konzern am Dienstag in Madrid mitteilte. Damit verlangsamte sich das Gewinnwachstum im Vergleich zum ersten Halbjahr etwas, lag aber erneut über den Erwartungen der Experten. An der Börse ging es für die Aktie dennoch bergab.
Das Papier verlor am Dienstagvormittag bis zu vier Prozent. Zuletzt konnte die Aktie den Verlust reduzieren, lag aber mit einem Minus von drei Prozent noch am Ende des EuroStoxx 50 . Experten führten das unter anderem darauf zurück, dass der Zinsüberschuss etwas enttäuschte. Goldman-Sachs-Analyst Chris Hallam sah die Ursache vor allem in den Folgen der Hyperinflation in Argentinien und dem damit einhergehenden Verlust des argentinischen Peso.
Zudem bereitet das Autokredit-Geschäft in Großbritannien Sorge. Hier könnten auf die Bank Schadensersatzforderungen zukommen. Finanzvorstand Jose Garcia Cantera betonte in einem Interview des Finanzsenders Bloomberg TV allerdings, dass die Belastung nicht allzu hoch ausfallen dürfte. Trotz der Kursverluste nach den Quartalszahlen steht beim Börsenwert der Bank im laufenden Jahr noch ein Plus von gut einem Fünftel auf fast 70 Milliarden Euro zu Buche. Die Santander gehört damit zu den wertvollsten Banken Europas.
In den ersten neun Monaten verdiente die Bank 9,3 Milliarden Euro und damit 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erträge legten in den neun Monaten bis Ende September um sieben Prozent auf gut 46 Milliarden Euro zu. Konzernchef Hector Grisi bestätigte die im Sommer erhöhten Ziele für das laufende Jahr.
Santander ist regional sehr breit aufgestellt. So ist die Bank zum Beispiel neben dem Heimatmarkt Spanien auch stark in Großbritannien, Mexiko, den Vereinigten Staaten und Südamerika vertreten. In Deutschland macht die spanische Bank ebenfalls Geschäfte. Der Bereich spielt aber für den Konzern keine so wichtige Rolle.