Schweizer Börse fester erwartet - Bär nach Semesterbericht höher

Zürich, 27. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Montag ihren Aufwärtstrend fortsetzen und fester tendieren. Händler erwarten Auftrieb von den positiven Vorgaben aus den USA und Asien und den mehrheitlich besser als erwarteten Unternehmensergebnissen. So hat der Vermögensverwalter Julius Bär im ersten Halbjahr besser abgeschnitten als erwartet. "Wir sind jetzt seit rund zehn Tagen permanent in einem Aufwärtstrend und der scheint nicht abreissen zu wollen. Das wird allmählich unheimlich", sagte ein Händler.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich um 39 Zähler höher mit 5800 Punkten. Der SMI-Future notierte um 1,2 Prozent höher bei 5821 Zählern.

Der Halbjahresgewinn von Julius Bär ist um 37 Prozent auf 324 Millionen Franken und damit weniger stark als von Analysten geschätzt zurückgegangen. Die verwalteten Vermögen waren mit 299 Milliarden Franken um neun Prozent höher. Der Netto-Neugeldzufluss im zukünftigen Private Banking halbierte sich auf 3,8 Milliarden Franken. "Das sieht auf den ersten Blick wirklich gut aus. Auch die Kosten entwickelten sich so wie erwartet", sagte ein Händler.

Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und dem US-Justizministerium um Kundendaten der UBS könnten sich verzögern. Ein detaillierter Vergleich könnte bei Fristablauf am 3. August noch nicht vorliegen, erklärten mit der Situation vertraute Kreise. "Ich wäre nicht überrascht, wenn während der Telefonkonferenz am 29. Juli oder am Wochenende ein erneuter Aufschub beantragt würde", sagte eine mit der Frage vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Liechtensteiner LGT Group übernimmt von der deutschen Commerzbank die Dresdner Bank (Schweiz).

Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit erwirbt für einen tiefen einstelligen Millionen-Franken-Betrag einen Mehrheitsanteil am chinesischen Strukturschaumstoff-Hersteller Tsingdao. "Windkraft ist auch im energiehungrigen China ein grosses Thema", sagte ein Händler.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)