- von Rupert Pretterklieber -
Zürich, 10. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse steht kommende Woche ganz im Zeichen von Halbjahresberichten. Dabei blicken die Anleger weniger auf die Ergebniszahlen. Sie hoffen vielmehr, dass sich die Unternehmen konkret über die Aussichten äussern. "Die Geschäftsausblicke sollten die Hoffnungen auf eine baldige Erholung der Konjunktur bestätigen", sagte ein Händler.
Mit grösster Spannung erwarten die Marktteilnehmer daneben
den Beginn des Prozesses der US-Steuerbehörde IRS gegen die
Grossbank UBS
In der Schweiz stehen die Schwergewichte SGS
Die Prognosen des Warenprüf- und Inspektionskonzerns dürften besondere Beachtung finden. "Unternehmen wie SGS sind wie Frühindikatoren für den Welthandel. Ihr Aktienkurs spiegelt die Entwicklung der Handelsströme", sagte ein Händler. Bei Georg Fischer erhoffen sich die Analysten unter anderem Hinweise auf die Entwicklung in der europäischen Autoindustrie.
Angesichts der unsicheren Wirtschaftsaussichten finden die vorausweisenden Konjunkturindikatoren weiterhin grosse Aufmerksamkeit an der Börse.
AUSBRUCH AUS DEM SEITWÄRTSKANAL
Händler wollten nicht ausschliessen, dass sich der Markt aus der seit Ende April dauernden Seitwärtsbewegung befreien könnte. "Seit dem massiven Kurseinbruch am Jahresanfang und der kräftigen Erholung im Frühjahr bewegen wir uns in einem Seitwärtskanal. Und je länger wir uns darin befinden, umso grösser wird die Wahrscheinlichkeit eines kräftigen Ausbruchs in die eine oder andere Richtung", sagte ein Händler.
Chartisten machten bei mehreren Börsenindizes eine Kopf-Schulter-Formation aus, die üblicherweise eine Wende anzeigt. "Vor allem beim Dow Jones <.DJI> und im deutschen DAX <.GDAX> lässt sich eine Head&Shoulder-Formation erkennen. Ein Test der bisherigen Jahrestiefskurse kann nicht ausgeschlossen werden", sagte ein Händler.
Beim Schweizer Leitindex SMI<.SSMI> sei die Lage nicht ganz so eindeutig. "Solange wir 5230/50 nicht nachhaltig unterschreiten, ist der Seitwärtskanal nicht gefährdet", sagte ein Händler.
(Redigiert von Andrew Thompson)