- von Rupert Pretterklieber -
Zürich, 28. Sep (Reuters) - Die Ende der Vorwoche eingeleitete Schwächephase an der Schweizer Aktienbörse könnte diese Woche anhalten. Eine grössere Korrektur dürfte aber ausbleiben. Börsenhändler betrachten die Schwäche eher als den seit einiger Zeit erwarteten Marschhalt.
Der Leitindex SMI<.SSMI> verlor in der vergangenen Woche 1,4 Prozent. Von dem Absturz auf das Mehrjahrestief im März hat sich der Markt aber wieder um fast 50 Prozent erholt.
"Die Konsolidierungsphase dürfte noch etwas anhalten, grundsätzlich bleibt das Umfeld für Aktien aber gut", sagte Claude Zehnder, Marktstratege bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). "Das Umfeld spricht für Aktien und gegen eine Korrektur", sagte er.
"Der Druck könnte anhalten, weil die Anleger nun verängstigt sind, dass der Markt jetzt weiter korrigieren könnte", sagte ein Händler. Gegen eine stärkere Korrektur spreche aber der grosse Anlagebedarf. "Viele Anleger warten nur auf einen Rückschlag, den sie als günstige Einstiegsgelegenheit nützen können", sagte der Händler.
Für steigende Kurse sprechen auch die Konjunkturdaten, die seit einiger Zeit mehrheitlich mehrheitlich positiv ausfallen. Zudem dürften die Zinsen tief bleiben. Dies bekräftigten auch die Zentralbanken, die die konjunkturelle Entwicklung nicht mehr ganz so rabenschwarz sehen wie noch vor kurzem. Die Wirtschaft sei einfach noch zu fragil für eine Änderung der Geldpolitik, hiess es jüngst seitens der Schweizerische Nationalbank (SNB).
Da derzeit erst das dritte Quartal zu Ende geht, fehlen kursbewegende Impulse von Unternehmen. In der laufenden Woche werden kaum Unternehmensberichte veröffentlicht. Im Blick der Marktteilnehmer stehen daher vor allem Konjunkturdaten. Aus der Schweiz werden der UBS-Konsumindikator, das Konjunkturbarometer der KOF/ETH und der Einkaufsmanagerindex veröffentlicht.
Aus den USA stehen die verschiedenen Einkaufsmanagerindizes, die Konsumentenstimmung, Immobiliendaten, Angaben zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie der monatliche private und der offizielle Arbeitsmarktbericht ins Haus.
Nach den Resultaten des Tiefkühlbackwarenherstellers
Aryzta
Am Donnerstag gibt es mit den Aktien des Asset-Managers GAM,
der von der Privatbank Julius Bär
Aus charttechnischer Sicht könnte die Konsolidierung noch anhalten. Die kurzfristigen Indikatoren seien negativ, hiess es bei der ZKB. "Ein Rutsch bis bis 6150 Punkte im SMI ist nicht auszuschliessen", sagte ZKB-Analyst Zehnder. Bei einem Unterschreiten dieser Markt stosse der Index bei 6020 auf eine weitere Unterstützung. Um 6400 Punkte besteht ein stärkerer Widerstand.
(redigiert von Oliver Hirt)