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Sparen ja, investieren nein! Geht das auf Dauer gut?

Veröffentlicht am 04.09.2018, 07:53
Aktualisiert 04.09.2018, 08:01
© Reuters.  Sparen ja, investieren nein! Geht das auf Dauer gut?

Was tun, wenn dank einer Erbschaft oder einer guten Fee plötzlich ein großer Batzen Geld zur Verfügung steht? Mit dieser Frage wurden Hunderte Deutsche in einer Umfrage konfrontiert. Die gegebenen Antworten waren aufschlussreich, denn sie spiegeln ein Klischee wider: Der Deutsche spart.

Immerhin 52 Prozent der Befragten erklären, das Geld sparen zu wollen. Hingegen würden 31 Prozent es für eine Großanschaffung ausgeben, zum Beispiel für den Kauf von Möbeln oder eines Autos. Nur 20 Prozent würden das Geld investieren wollen.

Damit wird eine der großen Schwächen unserer aktuellen Gesellschaft deutlich: Die Sparneigung ist groß, die Bereitschaft echte Investitionen zu tätigen ist nur gering ausgeprägt. Für ein Land wie Deutschland, das seinen wirtschaftlichen Erfolg in erster Linie innovativen Erfindungen verdankt und das sich mit einer ständig steigenden Produktivität der nicht schlafenden ausländischen Konkurrenz erwehren muss, sind die ermittelten Prozentzahlen ernüchternd.

Natürlich ist nicht jeder der geborene Unternehmer und viele der Befragten werden in einem Angestellten- oder Beamtenverhältnis beschäftigt sein und sich mit der Frage, wie Kapital für die Zukunft gewinnbringend und förderlich investiert werden kann, nur ausgesprochen selten beschäftigen. Aber das ist gar nicht der entscheidende Punkt.

Viel schwerer wirkt, dass die nur mäßig ausgeprägte Haltung Investitionen anzustoßen oder sie zumindest zu begünstigen überall wirkt und dazu beitragen kann, dass Vorhaben nicht realisiert werden oder realisiert werden können, weil die Unterstützung fehlt oder ihr gar ein aktiver Widerstand entgegengesetzt wird.

Ein Kapitalverlust hätte gravierende Folgen

Sehr aufschlussreich ist auch eine zweite Frage, die unmittelbar im Anschluss gestellt wurde. Was wäre, wenn sich das verfügbare Einkommen über Nacht halbieren würde? Die Reaktionen wären einschneidend und sie würden sofort greifen. Nur zwei Prozent der Befragten gaben an, sie würden nichts verändern, gleich viel ausgeben und auf ihre Ersparnisse zurückgreifen.

Ein derart kategorisches Festhalten am bisherigen Ausgabenverhalten ist allen anderen Deutschen vollkommen fremd. Sie würden auf die veränderte Situation sofort reagieren. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, in diesem Fall sparen zu wollen und sich Ausgaben zu verkneifen. Kino- und Restaurantbesuche würden in diesem Fall vermutlich ebenso unterbleiben wie größere Anschaffungen.

Gespart würde dann nicht mehr aus Leidenschaft, sondern quasi aus Notwehr. Wir dürfen uns die Folgen nicht zu gering vorstellen, denn die gleichen Mechanismen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im nächsten wirtschaftlichen Abschwung greifen.

Eine aufkommende Rezession wird von den meisten Landsleuten vermutlich nicht als so hart empfunden werden wie die Fragestellung, die davon ausging, dass gleich die Hälfte des verfügbaren Einkommens fortfällt, doch die Reaktionsmechanismen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die gleichen.

Scharfe Einschnitte sind zu erwarten

Brechen die Einnahmen weg, wird an den Ausgaben sofort gekürzt. Diese eiserne Regel der Vergangenheit wird vermutlich auch in der Zukunft greifen. Die nächste Krise wird deshalb fast zwangsläufig hässliche Bremsspuren in den wirtschaftlichen Statistiken hinterlassen.

Der Konsum wird rückläufig sein und das Ausmaß des Rückgangs dürfte in einem direkten Verhältnis zum zuvor gespürten Einkommensverlust stehen. Die nachlassende Konsumneigung wirkt an dieser Stelle wie eine Reihe hintereinandergestellter Dominosteine. Sie fallen einer nach dem anderen.

An dieser Stelle kommt erschwerend hinzu, dass die Ersparnisse, welche die meisten Deutschen ohnehin nur ungern angreifen möchten, dank der Niedrigzinspolitik der EZB in den vergangenen Jahren kaum nennenswerte Zinszuwächse verzeichnen konnten. Der Puffer, auf den man im Notfall zurückgreifen könnte, ist also auf der Ebene des Einzelnen nur marginal gewachsen, wenn nicht hohe Beträge Jahr für Jahr zusätzlich zurückgelegt wurden.

Je nach Schwere des nächsten Abschwungs ist deshalb zu erwarten, dass sich die deflationäre Spirale aus Kreditausfällen und zusätzlichen Sparanstrengungen der Konsumenten besonders schnell dreht. Aus einer kleinen Rezession könnte so über Nacht schnell eine wirtschaftliche Vollbremsung werden.

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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.

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