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APA ots news: Österreichs Leistungsbilanzüberschuss im ersten Halbjahr...

Veröffentlicht am 31.10.2013, 10:01
APA ots news: Österreichs Leistungsbilanzüberschuss im ersten Halbjahr verdoppelt

Steigende Ausfuhren und starke Dienstleistungsexporte als

Motor der Entwicklung

Wien (APA-ots) - Nachdem die Entwicklung des österreichischen

Außenhandels in den vergangenen Jahren von den negativen Auswirkungen

der Finanzkrise sowie steigenden Energiepreisen gedämpft wurde,

zeichnete sich im ersten Halbjahr 2013 eine Trendumkehr ab: Die

Güterexporte sind im zweiten Quartal 2013 nach einer verhaltenen

Entwicklung wieder gewachsen. Die positive Entwicklung der

Dienstleistungsexporte setzte sich fort - sowohl im Reiseverkehr als

auch bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Der

Leistungsbilanzüberschuss stieg laut vorläufigem Ergebnis auf 5,5 Mrd

EUR nach 2,5 Mrd EUR in der Vorjahresperiode.

Nach einer Phase stagnierender Güterexporte und rückläufiger

Importe, die das österreichische Außenhandelsgeschehen im Jahr 2012

sowie zu Beginn des Jahres 2013 prägten, zeichnete sich im zweiten

Quartal 2013 eine Trendumkehr ab. Die Güterexporte sind wieder

gewachsen (+2,1% nominell gegenüber dem Vorjahr) und haben damit das

Niveau vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht.

Auch die Importschwäche scheint im zweiten Quartal den unteren

Wendepunkt passiert zu haben (-2% nach -4% im ersten Quartal 2013),

denn die Einfuhrpreise sind vor dem Hintergrund sinkender

Weltmarktpreise für Rohstoffe zurückgegangen. Insgesamt ergab sich im

ersten Halbjahr 2013 ein geringes nominelles Exportwachstum von 1%

gegenüber dem Vorjahr; die Importe sind im gleichen Zeitraum um 3%

zurückgegangen. Das Handelsdefizit sank von 3,7 Mrd EUR auf 1 Mrd

EUR.

Im zweiten Quartal 2013 wurde das Wachstum der Exporte zu gleichen

Teilen von den Handelsbeziehungen mit Ländern innerhalb und außerhalb

der EU bestimmt. Neben einer Belebung der Nachfrage aus

osteuropäischen Nachbarländern (Slowenien +11%, Ungarn +5%), die in

den Jahren vor der Finanzkrise die heimischen Handelserfolge

maßgeblich mitbestimmt hatten, kamen erste Wachstumssignale aus

Spanien (+5%) und Griechenland (+4%). Deutliche Zuwächse waren aus

den Niederlanden (+14%) und Japan (+15%) zu verzeichnen. Die Exporte

in die USA wuchsen robust (+5%). Die Handelsentwicklung mit den

Schwellenländern wurde hauptsächlich von Russland bestimmt (+4%). Die

Exporte nach Deutschland waren weiter rückläufig. Die Talsohle dürfte

jedoch zu Jahresbeginn 2013 durchschritten worden sein.

Die regional unterschiedlichen Auswirkungen der Finanz- und

Wirtschaftskrise führten zu Verschiebungen in der Reihung der

Haupthandelspartner Österreichs. Drittstaaten gewannen als

Exportdestinationen zu Lasten der EU an Bedeutung. Die Russische

Föderation stieg in die Reihe der Top-10-Partnerländer auf und auch

China wurde als Zielmarkt wichtiger. Unter den Top-3-Handelspartnern

- Deutschland, Italien, USA - kam es zwar zu keinen

Positionsverschiebungen, der Anteil der Exporte nach Italien hat sich

jedoch verringert.

Der Reiseverkehr bleibt eine verlässliche Quelle für

Einnahmenüberschüsse in Österreich: Im ersten Halbjahr 2013 lagen

diese bei 4,9 Mrd EUR (4,5 Mrd EUR im ersten Halbjahr 2012). Wie

schon im Vorjahr haben die Nächtigungen ausländischer Gäste aus dem

wichtigsten Herkunftsland Deutschland sowie aus der Schweiz

zugenommen. Darüber hinaus setzte sich der positive Trend aus den

aufstrebenden Volkswirtschaften, die weltweit das Wachstum der

Reiseverkehrsausgaben anführen, fort. Insbesondere Russland und China

wiesen ein höheres Gästewachstum aus.

Die Exporte sonstiger Dienstleistungen zeigten sich im

vergangenen Jahr unbeeindruckt von der Flaute im Warenverkehr. Auch

im ersten Halbjahr 2013 wuchsen die Einnahmen robust (+7,6%). Im

Gegensatz zum Reiseverkehr, dessen Wachstumspotenzial von weltweit

konkurrierenden Feriendestinationen beschränkt wird, gewinnen die

sonstigen Dienstleistungen für Österreichs Außenwirtschaft

langfristig an Bedeutung: Die Exportquote stieg zwischen 1995 und

2012 um rund sechs Prozentpunkte auf 11% des BIP im Vergleich zum

Reiseverkehr, der nur 5% des BIP erreichte. Im ersten Halbjahr 2013

erwirtschaftete Österreich aus sonstigen Dienstleistungen einen

Einnahmenüberschuss von 4,1 Mrd EUR.

Im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr zeichnete sich vor allem

innerhalb der Wertpapierveranlagungen zunehmende Dynamik ab:

Österreichs Nettoveranlagungen im Ausland erreichten im ersten

Halbjahr 2013 knapp 4 Mrd EUR, nachdem im selben Zeitraum 2012 noch

fast 8 Mrd EUR abgezogen worden waren. Neben ausländischen

Anteilspapieren wurden erstmals seit fast 3 Jahren wieder

ausländische langfristig verzinsliche Wertpapiere in relevantem

Ausmaß netto gekauft (erstes Halbjahr 2013: 1,7 Mrd EUR), unter

anderem von Banken. Gleichzeitig zog auch die Nachfrage der privaten

Haushalte nach Investmentzertifikaten an.

Spiegelbildlich stieg das Interesse internationaler Anleger an

österreichischen Wertpapieren deutlich: Im ersten Halbjahr 2013

erreichte der Nettozufluss 4,8 Mrd EUR (erstes Halbjahr 2012:

Desinvestitionen von 4,2 Mrd EUR). Nachdem Banken ihre

Verpflichtungen im ersten Halbjahr 2012 per Saldo noch um knapp 10

Mrd EUR reduziert hatten, war im Berichtszeitraum nur noch eine

vergleichsweise geringe Rückführung von 2,8 Mrd EUR zu verzeichnen.

Weitere statistische Daten, Tabellen und Grafiken finden Sie auf

www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6900

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0041 2013-10-31/09:56

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