ROM/AMSTERDAM/HONGKONG (dpa-AFX) - Die Fusionswelle auf dem europäischen Telekommarkt ist nun auch in Italien angekommen. Mit den kleineren Anbietern 3 Italia und Wind wollen die Konzerne Hutchison und Vimpelcom ihre Mobilfunkgeschäfte in dem Land in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammenlegen, wie sie am Donnerstag mitteilten. Seit Jahren wird spekuliert, dass die beiden Netzbetreiber zusammengehen könnten, um den Mobilfunkplatzhirschen Telecom Italia (AFF:TIT) (ETR:TQI) und Vodafone (FSE:LONDON:VOD) (ISE:VOD) stärker Paroli bieten zu können. Das Joint Venture soll beiden zu gleichen Teilen gehören.
Gelingt das Vorhaben und stimmen die Aufseher zu, dann würde ein Anbieter mit mehr als 31 Millionen Kunden und über 6 Milliarden Euro Umsatz entstehen. Beim Hongkonger Mischkonzern Hutchison, der unter anderem auch in Großbritannien vertreten ist und dort die britische Telefonica (FSE:TNE5) (MADRID:TEF)-Tochter übernehmen will, hat der Milliardär Li Ka-shing das Sagen. Die in New York notierte Vimpelcom hat ihren Sitz in Amsterdam und gehört dem Investmentfonds LetterOne des russischen Oligarchen Michail Fridman sowie der norwegischen Telenor (OSX:TEL) (FSE:TEQ). Italien ist einer der letzten größeren Märkte in Europa, in dem es noch nicht zu größeren Zusammenschlüssen unter Telekom- und Kabelfirmen kam. In Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien wechselten in den vergangenen Jahren für Milliardenbeträge Unternehmen den Besitzer. Insgesamt will die Branche dadurch hin zu mehr Bündelprodukten, mit denen sich mehr Umsatz erzielen lässt. Außerdem sinkt tendenziell die Konkurrenz, die die Preise in Europa stark unter Druck setzt.